Startseite
Telefonbörse
Telefondatenbank (Betatest)
Telefon Forum
   mehr als 8900 Themen und 56300 Antworten
Zurück zur Suche!
Suche löschen!
  Datenschutz FAQ Hilfe Impressum  



 

Kategorie:
3W3000
Gast (Manuela S)
(Gast - Daten unbestätigt)

  13.10.2004

Hallo,

ich suche alles mögliche zum Thema von alten Nebenstellenanlagen Typ 3W3000, 3W600, 2W180 die, denke ich, von verschiedenen Hersteller hergestellt wurden. Ab wann, und bis zu welchem Zeitpunkt wurden solche Anlagen verkauft und installiert. Sind diese Anlagen Euro-ISDN fähig, oder hat jemand Material (elektronisch) zu diesen Anlagen. Was kosteten solche Anlagen ? Sind solche Anlagen noch irgendwo in Betrieb ? Für Antworten wäre ich sehr dankbar



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 3
Gast (Dietrich)
(Gast - Daten unbestätigt)

  14.10.2004
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Thomas Göbel vom 14.10.2004!  Zum Bezugstext

Die von Thomas Göbel gemachten Ausführungen möchte ich um Informationen aus der Siemens-Historie ergänzen.

Schon in der Ausstattung 1 hatte Siemens mit der ESK 400E auch eine IIIW400-Anlage; diese im Ausbau eingeschränkte Baustufe war in der FO vorgesehen.

Ab 1979 lieferte Siemens das software-gesteuerte System EMS in allen Baustufen der Ausstattung 2 (EMS 30, EMS 80, EMS 180, EMS 600 und EMS 12000; die EMS 10 folgte bald darauf. Für das Ausland gab es auch eine EMS 150). Für diese EMS-Anlagen lieferte Siemens erstmals den neuen MFV-Tastwahlfernsprecher comfoset 160, der mit 4 Zusatztasten die vier wichtigsten neuen Leistungsmerkmale Rückruf, Rufumleitung, Dreierkonferenz und Wahlwiederholung dem Teilnehmer mit einfachen Tastendruck verfügbar machte.  Doch hatte schon die ESK 3000E in der Ausstattung 1 bereits ab etwa 1973 oder 74 eines der Ausstattung 2-Leistungsmerkmale, nämlich eine (festeingestellbare) Rufumleitung. Das Ziel musste aber noch von einem Techniker auf der Baugruppe in der Anlage "programmiert", also eingestellt, werden. Vom Teilnehmer aus konnte dann die Umleitung ein- und ausgeschaltet werden.
Die ISDN-Zeit begann bei Siemens mit Hicom. Allerdings startete das ISDN-Zeitalter in der Bundesrepublik erst im März 1989 (nicht 86); zur Hannovermesse wurde damals in Hannover das erste EWSD-Amt mit ISDN eingeschaltet, an dem auch die Hicom-Messeanlage über ISDN angeschaltet war, natürlich noch mit 1TR6.

Dietrich
Gast (Thomas Göbel)
(Gast - Daten unbestätigt)

  14.10.2004

...die Bezeichnungen "2W30", "2W80", "2W180", "3W600" und "3W3000" wurden mit Aufnahme der Ausstattungsvorschrift 2 in die Fernmeldeordnung (FO) eingeführt. Das war (wenn ich mich recht entsinne) etwa 1980. Für eine Übergangszeit waren auch Anlagen nach Ausstattungsvorschrift 1 noch zugelassen; diese trugen die Bezeichnung "IIA", "IIB/C", "IID" bis "IIG" und "IIIW". Die Anlagen der Ausstattungsvorschrift 2, die mein Arbeitgeber (T&N) damals lieferte, waren durch die Bank elektronische Systeme: Die Baustufe 2 wurde mit Anlagen des Typs 4032 Raummultiplex gebaut; Anlagen der Baustufe 3 waren vom Typ 6030 Zeitmultiplex. Bei unseren Wettbewerbern sah es ähnlich aus: Elektromechanische Systeme nach Ausstattungsvorschrift 2 gab es auch dort nicht mehr. Das wäre auch technisch sehr aufwendig gewesen, denn die Ausstattungsvorschrift 2 regelte erstmalig die Verwendung neuer Leistungsmerkmale wie Rufumleitung, Rufweiterleitung und Rückruf.
Etwa ab 1986 wurden erste Anlagen dieser Typenreihen mit ISDN-Amtsübertragungen geliefert, allerdings nur mit dem nationalen Protokoll 1TR6, nicht mit dem europäischen Protokoll DSS1. Da 1TR6 noch heute von der Telekom unterstützt wird (meines Wissens noch bis Ende 2006), dürften noch einige wenige Anlagen der Baustufen 2 und 3 in Betrieb sein.
Gast (wolfgang)
(Gast - Daten unbestätigt)

  14.10.2004

Hallo Manuela,
'solche' Anlagen sind elektromechanische Relais-/Wähler-Anlagen, Nebenstellenanlagen, bis zu 3000 bzw 600 Nebenstellen ausbaufähig, entsprechend 20 bis 50 Amtsleitungen, nicht ISDN-fähig (weil Relais, wähler, Impulswahl) und werden meines Erachtens heute zu mindest in Deutschland, außer in Fernmeldemuseum nicht mehr betrieben. Man braucht dazu mehrere Räume für Batterie (Stromversorgung 60Volt), Wählerraum, Verteiler für die Anschlüsse, also sehr voluminös. Ich empfehle mal den Besuch eines Fernmeldemuseums zB. Aachen, auch im Netz/ www.fernmeldemuseum-aachen.de, da kannst du noch Teile, oder eine ganze Anlage sehen, wenn auch keine 1000 Apparate angeschlossen sind. Der Aufwand + die Unterhaltung sind heute zu teuer, daher glaube ich nicht, das sowas heute noch betrieben wird. Selbst Bundeswehr oder Deutsche Bahn, die wohl als letzte umgerüstet haben, sind heute auf ISDN-Stand, auch schon wegen der damit verknüpften Datenübertragung. Hoffe einen kleinen Einblick gegeben zu haben. Oder gib mal Fernmeldemuseum in Google ein, es gibt etliche im Netz, Hamburg, berlin, dresden, duisburg usw. (Aachen s.o.)
Hoffe ein bißchen geholfen zu haben, wie lange die betrieben wurden, weiß ich auch nicht genau, aber ich schätze bis Anfang 90-ger Jahre. Hängt ja immer vom Geld ab.
gruß wolfgang



Werbung (2/-2)


Zurück zu Wasser.de
© 2001 - 2018 by Fa. A.Klaas