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Kategorie:
Alte Privatapparate - wann welche?
Gast (Stefan Roth)
(Gast - Daten unbestätigt)

  02.12.2003

Hallo, Ihr Sammler,

neben den Post-Telefonen gab es ja auch ganz viele Hersteller-Apparate für Nebenstellenanlagen in Behörden und der freien Wirtschaft. Hersteller wie T & N, Siemens etc. haben ja eigene Modelle dafür herausgebracht, wobei z. B. bei Siemens auch der W48 - neben dem privaten W54 (tist 282) - zum Einsatz kam. Diese beiden Geräte überschneiden sich beispielsweise von den Baujahren her. - Wann wurde im nicht-postalischen Bereich nun welches Telefon genommen? Konnte sich der Betrieb/die Behörde aussuchen, ob sie von Siemens lieber den 282 oder den W48 wollten, oder hat der Hersteller denen einfach hingestellt, was es gerade gab? - Als ich Kind war, gab es auf den von Siemens bestückten Bahnhöfen und in den Schalterhallen ein herrliches Durcheinander von W48, W54 und H67.
Wurden die alle nacheinander installiert, oder gab es tatsächlich Überschneidungen?

Gruß Stefan Roth



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 4
Gast (Gerd-W. Klaas)
(Gast - Daten unbestätigt)

  12.12.2003

Welche Privatapparate wurden beim Kunden eingebaut.

Es gab einmal eine Zeit, da die Deutsche Bundespost ihren Privatkunden nur das jeweils übliche Telefon beim Hauptanschluss anschloß. Als Beispiel ein 611er
(grau). die farbigen Apparate bzw eine längere Anschlussschnur war mit einem monatlichen Aufpreis versehen.
Die Deutsche Bundespost hatte aber auch einen Vertrieb für Nebenstellenanlagen. Diese Nebenstellenanlagen wurden von den entsprechenden Firmen wie T&N, Detewe oder siemens gekauft. Zuständig für Verkauf oder  Vermietung war der Technische Vertriebsberater beim jeweiligen Fernmeldeamt. Die Kunden wurden aufgesucht und ein Angebot für die Anlage bzw für die jeweiligen Telefonapparate gemacht. Der Kunde konnte wählen zwischen den Postapparaten oder den Firmenapparaten z.B. von T&N. In diesem Bereich gab es schon in den 1960er Jahren eine echte Liberalisierung. Also auch die Deutsche Bundespost setzte bei Firmenkunden die Telefonapparate der privaten Firmen ein. Diese Telefonapparate waren jeweils mit einem silberfarbenen Aufkleber versehen, der die Apparat als Eigentum der DBP kenntlich machte. Selbst Kaufapparate durch den Kunden wurden so gekennzeichnet.
Die Ersatzteile für die Nebenstellenanlagen und solche Apparate waren bei den Techn. Bautrupp gelagert der solche Anlagen aufbaute und erweiterte.
Diese TBautrupps waren u.a. auch für die Nebenstellenanlagen in den Kasernen der Siegermächte zuständig. Auch besondere ausländische Telefonapparate wurden deshalb natürlich auch an diese Nebenstellenanlagen angeschlossen.
Diese Nebenstellenanlagen hatten oftmals mehrere tausend Nebenstellen.    
Gast (Dietrich Arbenz)
(Gast - Daten unbestätigt)

  12.12.2003
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Max vom 03.12.2003!  Zum Bezugstext

Hallo,
einen H67 kenne ich im Nebenstellengeschäft nun gar nicht, dafür aber einen H70 - das war zumindest Ende der 60er Jahre, als ich bei Siemens im Vertrieb anfing, das graue, etwas kantigere Siemens-Modell mit Querhörer. Alternativ dazu gab es mit Querhörer den H63 - das war im Nebenstellengeschäft die "Siemens"-Nebenstellen-Variante des grauen 61er Postmodells.
Als Modell mit Längshörer gab es damals den V 62 (= Fg tist 282).
V62, H63 und H70 waren damals die offiziellen Vertriebsbezeichnungen, zumindest im Inland (V = Vertikaler Hörer, H = horizontaler Hörer).
Nun zur Frage, wann welches Modell angeboten wurde:
Angeboten wurde, abhängig davon ob der Kunde  Querhörer oder Längshörer schöner fand,  H70 oder V62 -preislich gab es da keinen Unterschied. Nur wenn große Kunden, und vor allem Behörden, die Apparate per Ausschreibung beschafften, wurde der H63 (also praktisch identisch mit dem Postmodell) angeboten.
Gruß  Dietrich
Gast (Stefan Roth)
(Gast - Daten unbestätigt)

  04.12.2003
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Max vom 03.12.2003!  Zum Bezugstext

Hallo, Max,

genau der ist es, wobei es genauer gesagt das Nachfolgemodell des 282 ist. Zunächst hat man das eckige Gehäuse über die Technik des 282 gestülpt. Nachher hat Siemens in ähnlicher Platinen- und Steck-Form wie beim 611 den ganzen Apparat neu entwickelt. Das war der H67, der aber später kam. - Mir war nur aufgefallen, dass W48 und 282 mehrere Jahre nebeneinander produziert wurden. Zum Schluss bekam sogar der Siemens W48 die grauen Gummifüße des 282 und die neu entwickelte Anschlussdose, die schon aus Thermoplast war! ("Modern" gegenüber den alten Metalldosen und der Bakelit-Klemmendose W32.) Sogar die Sechskantschraube wurde dann mit Thermoplast überzogen. Trotzdem hat Siemens anscheinend den W48 bist zum bitteren Ende gebaut, obwohl der 282 schon in der zweiten Version - mit Kunststoff-Chassis - herauskam. Das wundert mich!

Gruß Stefan Roth
Gast (Max)
(Gast - Daten unbestätigt)

  03.12.2003

Vom '282 hab ich einen aus 1972- ich gehe daher mal schwer davon aus, daß man als Anlagenkäufer sich die Telefone aussuchen konnte. Gebaut wurden die Dinger halt, solange Nachfrage nach einem Typ bestand... und im Gegensatz zu heute wurde bei Anlagenänderungen nicht gleich der kaum zehn Jahre alte Telefon-'Zoo' ausgewechselt.

Aber: Was bitte ist ein H67?

Ist das diese Möchtegern-'graue Maus', der 'eckige 611er', der die drei Kabeleingänge des 282 hat und diese blöden selbstschneidenden Gehäuseschrauben?



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