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Kategorie:
Telegraph in Plettenberg
Gast (Gerd-W. Klaas)
(Gast - Daten unbestätigt)

  21.09.2002

Telegraph
©Gerd-W. Klaas
Am 1. Juli 1876 wurde Plettenberg mit anderen Städten in Westfalen verbunden. Von Siegen über Weidenau, Kreuztal, Grevenbrück, Plettenberg, Werdohl, Altena nach Iserlohn wurde entlang der Bahnlinie (Bergisch- Märkische Eisenbahn) eine Telegraphenleitung gebaut, über die der Telegraphenbetrieb mit Morseschreiber abgewickelt wurde. Das Postamt Plettenberg und die Post in Eiringhausen waren ebenfalls an die Telegraphenverbindung angeschlossen. Telegramme wurden seinerzeit nach Siegen weitergeleitet. Der Telegraphenbetrieb wurde in Holthausen am 1. Mai 1893 eingerichtet. Im Jahr 1879 wurden die Telegraphenverbindungen von Plettenberg nach Dortmund, Herscheid und sämtlichen Postämtern des Lennetals hergestellt.

Bauweise der Telegraphenlinie

Sechs bis zehn Meter lange Telegraphenmasten wurden ca. 1 m bis    1,6 m tief ins Erdreich eingebaut. An diesen Masten waren Querträger aus  Eisen montiert. An diesen Querträgern wurden Isolatoren angebracht. Der Leitungsdraht bestand aus 2,5 mm starkem Bronzedraht oder aus Eisendraht. Der Bronzedraht wurde mittels Kupferdraht am Isolator befestigt. Oftmals wurden statt einfacher Masten sogenannte A-Masten zur Stabilisierung der Strecke eingebaut. Ebenso wurden an den Telegraphenmasten bei Richtungsänderungen Stützen aus Holz oder Draht angebracht.
Technik

Die ersten Telegraphenapparate wurden mit nur einer Leitung betrieben. Als Rückleitung wurde die Erde benutzt.
Betrieb

Der Telegraph wurde an erster Stelle für den Bahnbetrieb und für staatliche Stellen benutzt. Privatpersonen wurden später auch zugelassen.
Im Directionsbezirk Cöln ist die Eisenbahn- Telegraphenstationstation Menden der Königlich Elberfelder Eisenbahn, Zweigbahn Fröndenberg- Menden , ist für den Privat- Depeschenverkehr eröffnet.  
Telegramme wurde mit Telegraphen- Freimarken bezahlt. Ab Oktober 1872 wurden die Telegraphen- Freimarken mit der Aufschrift Norddeutsche Bundes- Telegraphie ungültig.
Vom 1. November des Jahres 1872  wurden neue Telegraphen- Freimarken eingeführt, welche im Wesentlichen die Form und Zeichnung der bisherigen Freimarken haben, aber mit der Umschrift „Telegraphie des Deutschen Reichs“ versehen sind und die Wertbezeichnung „Groschen“ in schwarzem, statt bisher weißem Überdruck erhalten.
Für das Publikum ist noch anzumerken, daß die Sibirischen Linien bis Wladiwostock  wieder hergestellt sind, dagegen ist eine Unterbrechung des Kabels Wladiwostock - Nagasaky eingetreten.
Telegramme nach Südamerika werden nur bis Cuba mit dem Telegraphen zugestellt. Danach werden sie mit dem Dampfboot befördert. Ein Zuschlag von 4 Talern und 5 Silbergroschen ist zu erheben.
Kosten für ein Telegramm nach Amerika
Im Jahre 1872 konnten Privatdepeschen bis nach Amerika aufgegeben werden. Gewöhnliche Privatdepeschen sind solche, welche entweder ausschließlich aus Worten oder aus derartig geordneten Worten Zeichen und Buchstaben bestehen, dass ihr Sinn dem Annahme- Beamten verständlich ist.  Die Gebühr für die Beförderung einer Depesche für 10 Worte kosteten von Brest oder London nach New York, 13 Taler und 10 Silbergroschen. Es müssen noch die Gebühren von Plettenberg nach Brest oder London hinzugerechnet werden. Hinzu kommt noch, daß das Telegramm zuvor nach Menden oder Dortmund mit der Postkutsche befördert werden mußte. Privatdepeschen konnten ab 1876 mit der Bergisch- Märkischen- Eisenbahn- Telegraphenstationen befördert werden. Menden- London oder Brest über Borkum 1 Taler 14 Silbergroschen Zuschlag.
Ein normal Sterblicher konnte sich diese ungeheure Summe nicht leisten.    

Am 2. März 1898 wurde die Stromversorgung in Plettenberg eingeschaltet. Die Leitungen wurden vom Siesel bis in die Stadt als Freileitung geführt.
Bürgermeister Posthausen hatte der Oberpostdirektion Dortmund zwei Tage vorher versichert, daß „zur Inbetriebnahme der elektrischen Hochspannungsanlagen wird nicht eher die Genehmigung erteilt, bis durch Organe der Oberpostdirektion, durch Versuche festgestellt worden ist, daß die Schutzvorschriften den Reichstelegraphen- und Fernsprechleitungen vollständige Sicherheit gewährt wird.“
Die Stadt verpflichtete sich per Vertrag vom 16. Juli 1897, die Telegraphenlinie vom Postamt bis zum Kersmecker Weg und vom Postamt bis zum Kirchlöh (Gasthof Schwarzenberg) unterirdisch ein Meter tief, 75 cm von der Straßenrinne entfernt zu verlegen.
Diese Telegraphenlinie ging vom Postamt bis zum Bahnhof in Eiringhausen.
Die Aufnahme der Stromversorgung war die Voraussetzung dafür, daß der Fernsprechverkehr aufgenommen werden konnte.  



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