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Kategorie: > Telefone 1930 bis 1967
FeTAp 611-1
Sascha
(Mailadresse bestätigt)

  04.01.2008

Hallo zusammen,

seit heute habe ich einen FeTAp 611-1 in meine Sammlung aufgenommen.

Mir wurde berichtet, dass der Apparat erst kürzlich demontiert wurde und über 40 Jahre in Betrieb gewesen sein soll.
Schön dokumentiert auch der Vergleich zwischen Aufkleber und Inlay der Wählscheibe, dass die Post dem Teilnehmer irgenwann eine neue Rufnummer zugewiesen hat:

Bei dem Apparat handelt sich um ein echtes Urgestein, denn er wurde im März 1963 gefertigt. Handapparat und Fingerlochscheibe sind bereits 1962 produziert. Das Telefon ist noch immer versiegelt, die Schnüre von 1963, nur der TAE-Stecker wurde irgendwann nachträglich angebracht.

Bevor ich den Apparat reinigen werde, habe ich zunächst ein paar Fragen:
1) Wie löse ich die Abdeckung des Inlays der Fingerlochscheibe, um diese später abzunehmen? Ich kann die Abdeckung nicht drehen und abheben.
2) Sind diese 611er aus dem Einführungsjahr 1963 selten, oder hat die Bundespost sie gleich in großen Stückzahlen angeschlossen?
3) Die Tüllen der Handapparateschnur sind im Apparat und Hörer zusätzlich zur üblichen Befestigung mit etwas Klebstoff fixiert. Die Anschlussschnur weist keine Klebstoffreste auf. Hatte die DBP anfangs zu wenig Vertrauen in diese neue Verbindertechnik?
4) Die weiße Ader der AS und HS hat eine zusätzliche Markierung mit etwas umgewickeltem Garn. Was für einen Sinn machte das? Man konnte die Adern doch anhand der Farben auseinander halten.

Grüße
Sascha



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 7
Stefanie
kleineraabeweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  07.01.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Markus L. vom 07.01.2008!  Zum Bezugstext

Hi Markus! Ja, das mache ich mit den stoffummantelten Hörerschnüren von W48 & Co. auch so :-) Aber da die Strippen vom FeTAp höhrere Temperaturen vertragen (glaub ich zumindest), packe ich die in die Spülmaschine (meist gleich zusammen mit Gehäuseteilen). Der Spülversuch mit Bakelitteilen war übrigens mal ein Experiment, dass voll in die Hose gegangen ist (aber das ist ja inzwischen ein alter Hut) ;-) LG, Steffi
P.S.: Es gibt übrigens extra Beutel mit Reißverschluss für die Waschmaschine. Für z.B. Bügel-BH´s ;-)
Markus L.
(gute Seele des Forums)

  07.01.2008

Hallo,

ich lege schmutzige Kabel immer in einem Stoffbeutel (gut zuknoten!) in die 40-Grad-Pflegeleicht-Wäsche und erziele damit passable Ergebnisse (ggf. einmal wiederholen).

Allerdings bin ich bei einem 60er-Jahre-Kabel auch schon mal auf Verfärbungen (wohl kein Schmutz) gestoßen, die nicht mehr weggingen.

Beste Grüße,

Markus
Stefanie
kleineraabeweb.de
(Mailadresse bestätigt)

  07.01.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Sascha vom 06.01.2008!  Zum Bezugstext

Guten Morgen Sascha! Das Telefon ist wirklich schön geworden! Leider sieht die Hörerschnur immer noch eklig (sorry) aus. Probier doch nochmal, sie eine Runde im Geschirrspüler mitzuwaschen. Ich habe da sehr gute Erfahrung mit gemacht. Ich glaube, nur uralter Gilb und Nikotin sind etwas zu hartnäckig dafür. Aber einen Versuch ists wert ;-) Bei Interesse hätte ich übrigens sogar eine stilechte graue Hörerschnur (neu & unbenutzt in Folie) mit durchsichtigem AS-4-Stecker und den "alten" Kabelschuhen. Sie trägt allerdings das Datum 1967! LG, Steffi
Sascha
(Mailadresse bestätigt)

  06.01.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan Roth vom 05.01.2008!  Zum Bezugstext

Ja, die Gehäuse der Steckverbinder sind aus klarem spröden Kunststoff und lassen sich nicht öffnen.
Da das Kabelfach jedoch nicht mehr versiegelt war, gehe ich davon aus, dass evtl. die HS schon einmal getauscht wurde.
Der Apparat ist mittlerweile gesäubert:


Die HS ließ sich nicht besser reinigen, da sich deren Kunststoffummantelung im Laufe der Jahre verfärbt hat.
Ansonsten habe ich das Gehäuse mit Spiritus gesäubert und anschließend mit Dur-Plastic-Polish (Unipol) behandelt. Letzteres ist ein günstiger Ersatz für Displex.
Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  05.01.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Sascha vom 05.01.2008!  Zum Bezugstext

Das könnten sogar die echten Kabel sein. (Dann stellt sich aber die Frage, warum das Kabelfach geöffnet wurde.) Oder aber die Hörerschnur wurde in den 60ern bereits getauscht. Es handelt sich noch um die ersten 61er-Kabel mit dem durchsichtigen Träger.

Dass das Kohlemikro rauscht, ist kein Wunder, ist es doch älter als dieser Apparat. In viele W48 wurden in den 70ern und frühen 80ern noch neue Kapseln eingesetzt.

Gruß Stefan Roth
Sascha
(Mailadresse bestätigt)

  05.01.2008
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Stefan Roth vom 04.01.2008!  Zum Bezugstext

Hallo Stefan,

besten Dank für die schnelle Antwort. Die Abdeckung des Inlays ließ sich mit der Nadel-Methode problemlos ablösen.
Mittlerweile sind die Schnüre abgenommen und der Handapparat zerlegt. Die Teile liegen zum Einweichen in Wasser mit Geschirrspülmittel. Die Fingerlochscheibe ist schon jetzt kristallklar und sieht aus wie neu.
Um die Siegel nicht zu zerstören reinige ich den Apparat selbst nur von außen.
Vor Demontage der Schnüre habe ich noch ein Foto gemacht:

Auf der Tülle der AS steht 1963 - auf der HS konnte ich kein Datum ermitteln. Ungewöhnlich ist an der HS, dass die Wendelung an beiden Seiten (!) direkt ab der Tülle beginnt. Wie die AS ist auch die HS mit den alten Steckverbindern ausgerüstet (keine Federsteckverbinder wie ab den spätern 60ern). Im Vergleich zu neueren Produktionen ist sie etwas steif. Man muss also zum Dehnen kräftiger ziehen.
Wackelkontakte habe ich bislang nicht bemerkt. Nur  das Kohlemikro (2.60) knistert leicht.
Stefan Roth
(Mailadresse bestätigt)

  04.01.2008

Hallo, Sascha,

herzlichen Glückwunsch zunächst! Das IST ein Klassiker! Und meiner Meinung nach auch selten. Denn es gibt auch genügend Post-W48, die nach 1962 hergestellt wurden, woraus ich schließe, dass auch nach 1963 noch W48 statt 611ern an private Hauptanschlüsse angeschlossen wurden. Meine Tante hat mir mal erzählt, dass sich die Bundespost in den späten 60ern geweigert hat, ihren defekten W48 gegen einen 611er auszutauschen. Dies war aber nötig, weil mein Onkel schwer krank war.

Das runde Inlay der SEL-Lochscheibe nimmt man wie folgt ab: Mit einer Nadel in das kleine Loch unten in der Mitte stechen, die Nadel darin halten und dann die kleine Abdeckung vorsichtig nach links drehen. Durch das Einstechen und Festhalten der Nadel löst man eine Verriegelung. Versucht man es ohne, macht man die Metallfedern kaputt oder bricht die Kunststoffzungen ab.

Das Stückchen Garn am weißen Draht hat es immer schon gegeben, auch damals schon an stoffummantelten Drähten. Ich kann nur mutmaßen, was es bedeuten soll: Dieses Stückchen war immer am weißen Draht angebracht. Und nach ein paar Jahrzehnten konnte es vorkommen, dass die Farben nachgedunkelt waren. Dann hätte man weiß und gelb nicht mehr unterscheiden können. Aber halt: Der weiße Draht hat ja das Stückchen Garn. Und zu den geklebten Tüllen: Die 61er-Tüllen wurden meines Wissens immer geklebt; eine Umwicklung mit Garn hat es zuletzt bei W48-Kabeln gegeben.

Ach so: Schau mal nach, ob der Apparat wirklich noch das erste Hörerkabel hat. Denn die allerersten Hörerkabel hatten massenhaft Wackelkontakte, speziell an den Tüllen.

Gruß Stefan Roth



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