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Kategorie: > Telefone bis 1930
Fehlender Kondensator an ZBSA 19
kk1992
(Mailadresse bestätigt)

  25.06.2024

Hallo zusammen,


ich beschäftige mich bereits seit einiger Zeit mit alten Fernsprechern und hatte bisher, durch stilles mitlesen dieses Forums, nie Probleme diese wieder instandzusetzen.

Bis runter inklusive ZB/SA24 war es auch unproblematisch Dokumente/Anleitungen zu finden.

Jetzt aber ist mir ein ZB/SA19 aus Tschechien ("T" Herstellerstempel (Tesla?), tschechische Beschriftung des Übertragers) in die Hände gefallen.

So ramponiert das arme Gerät von außen war (degradiert zum Kinderspielzeug, bunt Überlackiert), desto makelloser sieht das Innenleben aus. Das Gestell ist auf 1922 datiert und im Gerät finden sich keine Basteleien.

Aktuell ist der Apparat noch zum Abbeizen und Lackieren zerlegt. Eins ist mir jedoch schon ins Auge gesprungen:
Ein Kondensator scheint nie verbaut gewesen zu sein!

Im Forum habe ich gelesen, dass dies bei einer Variante des ZB/SA19 normal ist. (ZB/SA19E mit Beikasten).

Nun würde ich das Telefon gerne möglichst ohne (irreversible) Basteleien in Betrieb nehmen. Daher die Idee einen kleinen Folienkondensator "lose" an die Klemmleiste zu hängen. Dieser Umbau wäre dann genau so leicht zurückzubauen wie ein wechsel der Anschlussleitung.

Daraus ergeben sich für mich einige Fragen:

- Reicht es einen modernen 1uF/250V Folienkondensator zwischen Lb und Klemme "c" zu hängen?

- Benötige ich zusätzlich einen 100 Ohm Widerstand wie bei späteren Apparaten (W28, W48) üblich?

- Bringt es mir einen Vorteil auf 2uF zu gehen? Ich habe in einem anderen Thread gelesen, dass dies den Weckerbetrieb an schwachen ATAs verbessert. (Setze auf Grandstream ATAs, bisher ohne Probleme)

Zu guter letzt: Hat vielleich jemand einen Schaltplan des ZB/SA19E? Alle Schaltpläne die ich bisher fand hatten bereits einen C1 zwischen La und der Weckerspule eingezeichnet, waren also wohl späteren Datums.


Besten dank im vorraus für eure Unterstützung!

MfG,
kk1992




Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 7
kk1992
(Mailadresse bestätigt)

  02.07.2024

Hallo zusammen,


kurzes Update:
Der Apparat ist jetzt, bis auf ein passendes Hörnchen, komplett.
Hörnchen ist aber im zulauf (gebrauchter Handapparat von ebay, hoffe das Teil passt).
Bei der Hörerschnur musste ich leider etwas mit Crimpverbindern aus dem KFZ Bereich zurechtbasteln...

Also, es ist leider nicht alles Original (Lack, Hörerschnur, Kondensator), dafür sind alle änderungen reversibel und der Apparat funktioniert!

MfG, kk1992
kk1992
(Mailadresse bestätigt)

  28.06.2024

Hallo zusammen,



erst einmal vielen dank für die Rückmeldungen.

Die Teile sind fertig gebeizt und lackiert. Das Ergebnis ist nicht perfekt, aber deutlich besser als die bunte Farbe welche vorher auf dem Gerät war.

Die Verbindungen zwischen Kontaktleiste und Weckerspule habe ich durchgemessen. La geht an einen Eingang der Weckerspule, C and den anderen.

Insofern scheinen die geposteten Schaltpläne zu stimmen.

Mit dem Handapparat bin ich zwar noch nicht fertig, ich konnte aber gestern die Grundplatte wieder montieren und den Wecker an meiner Telefonanlage testen. Der moderne Folienkondensator zwischen Lb und C funktioniert tadellos.

Kann gerne auch ein paar Fotos hochladen, habe leider noch nicht herausgefunden wie?

edit: Option zum hochladen gefunden. Geht wohl erst nachdem der Beitrag online ist?


MfG,
kk1992


Steffen Froeschle kinobauer.ch
kinobauerkinobauer.ch
(Mailadresse bestätigt)

  26.06.2024
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von kk1992 vom 25.06.2024!  Zum Bezugstext

Ich habe da auch noch ein Schaltbild:


FranzJosef
(Mailadresse bestätigt)

  26.06.2024

Hallo!
Hierbei handelt es sich um ein Standard-Telefongerät, das von der Firma Telegrafia Pardubice für die ersten automatischen Relaiszentralen des Siemens-S22-Systems in den größten Städten der Tschechoslowakischen Republik (z. B. Prag, Brünn) nach dem 1. Weltkrieg hergestellt wurde. Sein Vorbild war der bekannte ZB.SA.19 von Siemens. Allerdings trägt dieser nur die Bezeichnung sogenannte "Groß-Prager-Type". Es wurde ausschließlich mit einer Anschlusskästchen geliefert, die einen Kondensator (2MF) enthielt. Ich füge einen zeitgemäßen Schaltplan bei.


countryman
ackersmanngmx.net
(Mailadresse bestätigt)

  25.06.2024
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von kk1992 vom 25.06.2024!  Zum Bezugstext

Die Kondensatoren waren damals voluminös, man hat sie deshalb in einem Beikasten untergebracht. Es spricht nichts dagegen, einen modernen Folien-C für 250 V zu verwenden. Habe ich schon öfters genau so gemacht. 1µF sollten reichen, wenn der Wecker nicht geht liegt es meist eher an mechanischen Hemmungen. Ausprobieren. Die Funkenlöschung kann man für Sammler/Vorführzwecke weglassen. Manche ausländischen Apparate hatten dafür einen 0,1 µF direkt über die nsi-Kontakte, funktioniert auch.
Viel Erfolg bei der Aktion mit Abbeizen + neu lackieren, ist immer ein großer Spaß :-)
Bilder sind stets hoch willkommen!
kk1992
(Mailadresse bestätigt)

  25.06.2024
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Jonny vom 25.06.2024!  Zum Bezugstext

Habe mir gerade mal die beiden Pläne auf erel angesehen.
An meinem Apparat hat der GU 3 Kontaktfedern.

Da sollte der Kondensator tatsächlich zwischen Lb und W2 (an diesem Apparat als "C" gekennzeichnet) geklemmt werden.

Ich werde das Testen sobald der Apparat fertig lackiert und wieder zusamnengesetzt ist!

Danke schonmal für den Verweis auf erel, dort hatte ich garnicht gesucht.

MfG,
kk1992
Jonny
(Mailadresse bestätigt)

  25.06.2024

Hallo.
Hab bei Erel geschaut.
Gibt einmal die Schaltung und auch den Montage Plan auf dem Foto.
Stimmen nicht überein. Einmal hat der GU 3 Federn und einmal 4. Was hast Du denn.
Bei der Schaltung kannst Du einen Kondensator zwischen W2 und Lb einschalten. Da sollte der Wecker klingeln
und alles andere gehen.
Aber für die Funkenlöschung bei der Wahl fehlt der Funkenlöschkreis. Das muss aber nicht unbedingt sein. Das wäre ein Kondensator und 100 Ohm.
Aber das würde dann an anderer Stelle eingeschaltet werden. Zwischen W2 und Lb nützt das dafür nichts. Und zwar so wie in dem eingeklebten Foto bei Erel ganz unten.



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