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Kategorie: > Technik > Brunnen / Quellen / Pumpen
Brunnen liefert braunes Wasser
Tom Reynish
(Mailadresse bestätigt)

  18.08.2007

Hallo!

Mein Brunnen 30 m tief, von einem Brunnenbaumeister gebaut, liefert braunes/bräunliches/trübes Wasser. Die Wasserzuflüsse sind in 25 und 29 m Tiefe. In diesen Tiefen wurden auch die Schlitzrohre eingebaut (0.7 mm Schlitze). Der Wasserstand geht herauf bis zur Erdoberkante (Null Meter) - artesischer Brunnen?. Anfangs beim Probepumpen war das Wasser klar - jedoch jetzt nach Aufbau der Anlage ist es trübe.

Hängt die Pumpe evtl. zu tief  -  wo ungefähr sollte sie hängen?

Wie ist das mit der Gleichförmigkeit der Wasserentnahme? Ich hab mal gehört, dass es besser sei, beispielsweise 1000 l pro Tag mit 20 Entnahmezyklen zu entnehmen, als dieselbe Menge 1 mal pro Tag herauszusaugen. (Diese Anlage fördert nicht in einen Windkessel sondern in einen Hochbehälter - daher habe ich mit einer Schaltuhr 10 Entnahmezeiten / Tag mit je 2 min eingestellt; dies entspricht meinen derzeitigen Wasserverbrauch)

Was kann ich gegen das verfärbte Wasser tun?

fragt Tom



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 21
H2O
(gute Seele des Forums)

  31.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Hydrogeotest vom 30.08.2007!  Zum Bezugstext

Hallo Hydrogeotest und Brunnenbaumeister

danke für Eure Erklärungen. Wieder etwas schlauer geworden :-)

Gruß
H2O

Dieser Beitrag wurde nachträglich editiert!
Hydrogeotest
hydrogeotestgmail.com
(Mailadresse bestätigt)

  30.08.2007

Hallo Tom,

leider fehlen Aussagen zur Geologie (erbohrte Bodenschichten).
Auch fehlen Angaben (Fördermengen, Absenkung und Betriebsdauer) zur Einordnung der Qualität der Proben, welche dann untersucht worden.

Mal angenommen, Du hast wirklich 2 getrennte Grundwasserleiter (GWL) in Deinem Brunnen erschlossen:
1. es müssen nicht beide GWL gespannt sein
2. sie können auch unterschiedliche chemische Eigenschaften / Zusammensetzung haben
3. das Wasser aus einem GWL kann, aufgrund unterschiedlichem hydraulischem Gefälle, auch in den anderen GWL abfließen und es kann dazu führen, das Du erst bei größerer Wasserentnahme Wasser aus beiden GWL ziehst. Somit kann das Problem / Menge an Fe variieren.
4. wenn dies evtl. so ist, kann eine exakte Probenahme von den einzelnen Zutritten Klarheit schaffen. Dies ist jedoch nicht so einfach und schon gar nicht mit einem einfachem Schöpfgerät zu bewerkstelligen. Falls in dem unterem Bereich nicht komplett verfiltert wurde und zwischen den Filterrohren nicht voll verkiest wurde, würde das Setzen eines Bohrlochpackers reichen, um dann fachgerechte Proben zu gewinnen. Ist voll verkiest und verfiltert, muss mit Doppelpackern oder besser mit 2 zusätzlichen Schutzpumpen beprobt werden.
5. erste Hinweise könnte man auch durch Messung der elektrischen Leitfähigkeit des Wassers über das gesamte Bohrloch erreichen. Dies wird einmal ohne Pumpvorgang durchgeführt, danach wird der Brunnen hydraulisch belastet (abgepumpt) und der Messvorgang über einige Stunden wiederholt. Ggf. muss je nach angetroffenen Verhältnissen die Vorgehensweise etwas abgewandelt werden, aber man kann in jedem Fall anschließen seriöse Aussagen machen.

>>>... und ein silbrig schimmerndes dünnes Häutchen bildet sich auf der Oberfläche.<<<
... richtig - Eisen !!!

Das Schichtenverzeichnis, Bohrprotokoll und die Ausbauzeichnung, sowie das Klarpumpprotokoll wären in diesem Fall (wie auch schon so oft) sehr hilfreich. Ebenfalls der Verwendungszweck des Brunnens.

@ H2O
>>>Woher weiß man denn in welcher Tiefe die Wasserzuläufe sind? Ist das eine Aussage des Brunnenbohrers um die Bohrtiefe zu rechtfertigen? Wenn das Wasser schon bis Unterkante Oberlippe steht, hätte vielleicht gar nicht so tief gebohrt werden müssen?<<<

Grundwasserzutritte erkennt man erstens daran, ob das Bohrgut feucht/nass wird. Wird als Grundwasseranschnitt bezeichnet. Dieser muss nicht mit dem späteren Ruhewasserstand nicht übereinstimmen. Er kann ansteigen, wenn der angebohrte GWL gespannt (unter Druck steht) ist, oder abfallen, wenn das Wasser teilweise in tiefere Schichten abfließt.
Beim Bohren stellt es man weiterhin fest, wenn Spülung im Bohrloch weggeht, dünner wird, plötzlich mehr Wasser als zugegeben austritt.
Für Profis (dazu rechne ich auch eine erfahrene Bohrmannschaft, sollte ja auch immer ein Bohrmeister am Gerät sein) eigentlich fast immer kein Problem, Grundwasseranschnitte beim Bohren zu erkennen.
Beim Ausbau wird aber leider auch manchmal von Fachfirmen tüchtiger Mist gebaut ...
... das dann aber meistens aus einer Fehleinschätzung der hydraulischen Verhältnisse im Untergrund.
... leider ...

Genug des Schreibens - ein kühles Blondes ruft !!!
Brunnenbaumeister
(Mailadresse bestätigt)

  22.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von sepps vom 20.08.2007!  Zum Bezugstext

Man nimmt sich ein Rohr und verüngt es an einer Seite.(Sollte ziemlich genau sein(am besten ist ein Reduzierstück)) Dann packt man eine Gummi- oder Kunstoffkugel in das Rohr. Die Kugel sollte nicht hinausfallen. Am besten erstmal testen ob alles dicht ist. Dann am anderen Ende ein Loch durch bohren, ein Draht oder Band durch. Verröteln oder Verknoten und dann amit dem Loch des im Wasser hängenden Teil des Lotes verbinden. Oder eine Rolle Sehne oder Band kaufen.

Ich bevorzuge aber originale gekaufte Probennehmer.
Brunnenbaumeister
(Mailadresse bestätigt)

  21.08.2007

Ich will ja nur wissen ob da Sand drinne ist.(Ganz fein). Am besten ist ein Kaffefilter.
Gast (wolder)
(Gast - Daten unbestätigt)

  21.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Tom Reynish vom 21.08.2007!  Zum Bezugstext

Hallo Tom,

versuch das ganze mal mit einem weißen Eimer und mehr Wasser.
In einem kleinen durchsichtigem Glas habe ich bei mir auch nichts gesehen, aber wenn ich das Wasser in einem weißen Eimer getan habe, sieht man das sehr gut.
Verbessert wird das noch, wenn du das in den Eimer verdüst mit z.b. einer Gardena-Spritze.
Dann kommt mehr Luft an das Wasser und das Eisen oxidiert schneller.
Sehr wahrscheinlich siehst du morgen eine kleine grün-gelbliche Schicht am Boden des Eimers.

Gruß Wolder
Gast (Tom Reynish)
(Gast - Daten unbestätigt)

  21.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Brunnenbaumeister vom 20.08.2007!  Zum Bezugstext

210807/06:40 Das Wasser im Glas hat eine fast nicht merkbare gelb-bräunliche Verfärbung, vordergründig würde ich sagen: Alles Ok (Ich kenn mich nicht mehr aus)

@ sepps: der Milchprüfring Süd hat bei mir die chem. Analyse gemacht (man kann zwischen mehreren Untersuchungsmethoden/-parametern wählen)
Gast (sepps)
(Gast - Daten unbestätigt)

  20.08.2007

Hallo Tom  könnte es nicht etwa sein dass eine wasserführende Schicht normale Wasser liefert und die andere das braune. Vieleicht weis jemand wie man eine solche Prüfung am besten macht .Ich könnte mir das so vorstellen dass du einmal etwas Wasser von der Oberfläche abziehst und zum  anderen das Wasser aus der Tiefe mit dem  "Oberwasser" vergleichst Zur "Gewinnung" des Tiefenwassers  mußst du allerdins die Pumpe  vor dem einschalten stark drosseln  damit es zu keiner Vermischung kommt.Bei uns ist es jedenfalls so dass die Waserführende Schicht in 13 m Tiefe stark eisenhältigs Waser liefert ab 25 m bis 45 mm ist das Wasser eisenfrei  aber der Kalkgehalt ist etwas höher (8 Grad  dH
Ps Ichn habe schon gesehen wie man Wasserproben aus gossen    Tiefen mit einem an Lot befestigtem  Gefäß herausgeholt hat ,wie das alledings funktioniert weis ich nicht,bin aber sicherdass dies jemand weis.
 Mfg sepp
Ps vom Milchprüfring wird an sich das Wasser nur auf Coli Bakt untersucht!
Gast (Tom Reynish)
(Gast - Daten unbestätigt)

  20.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Tom Reynish vom 20.08.2007!  Zum Bezugstext

... im Übrigen sagt die eine Wasseruntersuchung (Milchprüfring Süd):
Fe: < 0.01 mg/l und Mn 0.62 mg/l

und die andere Untersuchung (Forschungszentrum Seibersdorf):
Fe: 3.5 mg/l und Mn 0.9 mg/l
...
Gast (Tom Reynish)
(Gast - Daten unbestätigt)

  20.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Tom Reynish vom 20.08.2007!  Zum Bezugstext

Datum natürlich 21 08 07

sorry
Gast (Tom Reynish)
(Gast - Daten unbestätigt)

  20.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Brunnenbaumeister vom 20.08.2007!  Zum Bezugstext

Danke für den Tipp!

Habe gerade (18:30 Uhr) das kalte Wasser 3 min rinnen lassen und dann durch ein Taschentuch abgeseiht.

Entnahmeort: Küche (rd. 400 m von Brunnenanlage entfernt)

Derzeit keine Verfärbung in Taschentuch und Wasser sichtbar. Werde es bis morgen stehen lassen, um eventuelle Veränderungen zu sehen...

Weiterer Bericht morgen (200807/08:00 Uhr) ...

Freundlichen Gruß Tom
Brunnenbaumeister
(Mailadresse bestätigt)

  20.08.2007

Das braune was sich am Eimer absetzt wird das Eisen sein. Die braune farbe des Wassers beim fließen kann kein Eisen sein. Dazu braucht man mehere Gramm pro Liter.

Nimm dir mal ein Glas von dem Wasser kippe es durch einen Kaffefilter und beschreibe mal was passiert!
Gast (Tom Reynish)
(Gast - Daten unbestätigt)

  20.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Tom Reynish vom 20.08.2007!  Zum Bezugstext

... und ein silbrig schimmmerndes dünnes Häutchen bildet sich auf der Oberfläche.
Gast (Tom Reynish)
(Gast - Daten unbestätigt)

  20.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Brunnenbaumeister vom 20.08.2007!  Zum Bezugstext

Hallo!

Ich habe schon einige Male den Brunnen leerfördern lassen  (Förderanlage hat elektronische Niveauregelung, sodaß die Pumpe nicht trockenläuft) und dann ihm einige Ruhetage gegönnt. Das Wasser kam und kommt (noch immer) etwas bräunlich verfärbt raus (leider)...

Wenn ich das Wasser in einem Eimer beispielsweise 1 Tag stehen lasse, so nimmt der Verfärbungsgrad zu.

Im Hochbehälter sieht man braune Ablagerungen am Boden.
Brunnenbaumeister
(Mailadresse bestätigt)

  20.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Tom Reynish vom 20.08.2007!  Zum Bezugstext

Wenn du aus einem  Wasserhahn oder einen Schlauch Wasser aus deinem Brunnen laufen läßt, ist das Wasser dann richtig braun? oder erst wenn du es in einem eimer stehen läßt?
Gast (Tom Reynish)
(Gast - Daten unbestätigt)

  20.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Brunnenbaumeister vom 20.08.2007!  Zum Bezugstext

Vielen Dank für die schnellen Antworten!

Mit "Wasserleiter" meinst Du wahrscheinlich die wasserführenden Schichten, welche ich anbohren hab lassen?

Es ergibt sich für mich die Frage, warum am Anfang (Probepump-phase) das Wasser klar rauskam und jetzt - nach Fertigstellung isses trübe...

Ím Übrigen ist es bakteriologisch auch ok und geruchslos.

Kann es sein, dass es ein sogenanntes "altes Wasser" sei, denn in dieser Tiefe weiß man ja nicht wirklich, was man angebohrt hat - weil vielleicht das Wasser eine lange Verweilzeit im Boden und Untergrund hat - und daher viel Zeit zum Lösen von Mineral(i)en...?

... fragt Tom
Brunnenbaumeister
(Mailadresse bestätigt)

  20.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von H2O vom 20.08.2007!  Zum Bezugstext

Es wurde gebohrt bis Wasser kommt. Der Wasserleiter steht aber unter spannung. Also wie ein Rohr mit druck. Bohrt man es an spritzt das Wasser raus. 3 bar drücken das Waser 30 m hoch, also kann man sagen das der Waserleiter bei Tom 3 bar hat.
Brunnenbaumeister
(Mailadresse bestätigt)

  20.08.2007

Trinkwassergrenze liegt bei 0,2mg pro Liter Eisen. Du hast das 17,5 fache. Das muss dein Problem sein. Mangan darf maximal 0,05mg pro Liter enthalten sein. Du hast die 18 fache Menge. Warscheinlich hilft das höherhängen der Pumpe nichts. Du brauchst eine Enteisenungsanlage. Ich habe auch schon gehört das manche Luft in ihreren Brunnen(ins Wasser) pumpen, das soll helfen.

Schau mal auf diese Seite: http://www.stadtwerke-oberkirch.de/wasser/trinkwassererlaeuterungen.html
Gast (Tom Reynish)
(Gast - Daten unbestätigt)

  20.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Brunnenbaumeister vom 19.08.2007!  Zum Bezugstext

Fe: 3.5 mg/ l
Mg: 0.9 mg/ l

Am Anfang /Probepumpen war alles KLAR.
Wie hoch über den oberen Wasserzulauf sollte die Pumpe hängen?
Gast (Tom Reynish)
(Gast - Daten unbestätigt)

  20.08.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von H2O vom 20.08.2007!  Zum Bezugstext

1: Die Wasserzuläufe hat der Brunnenbohrer beim bohren des Loches ermittelt, um dann beim  Ausbau die Filterrohre richtig zlu setzen.

2: bis zu 25 m Tiefe kam bei der Trockenbohrung nur Stein (-staub) daher liegt die Annahme nahe, dass es ein Arteser sei.
H2O
(gute Seele des Forums)

  20.08.2007

Hallo zusammen,

für mich ist das alles ziemlich verwunderlich und neu. Woher weiß man denn in welcher Tiefe die Wasserzuläufe sind? Ist das eine Aussage des Brunnenbohres um die Bohrtiefe zu rechtfertigen? Wenn das Wasser schon bis Unterkante Oberlippe steht, hätte vielleicht gar nicht so tief gebohrt werden müssen?

Gruß
H2O
Brunnenbaumeister
(Mailadresse bestätigt)

  19.08.2007

Entweder hast du Eisen im Wasser, das hätte man aber schon nach dem Klarpumpen merken müssen.
es kann aber auch sein das die Pumpe zu tief hängt. Wenn die Unterwasserpumpe bei dir im Filterrohr hängt, kann es bei 0,7mm vorkommen das die Pumpe das Wasser in das Rohr hineinsaugt(wie ein Staubsauger), das Wasser soll aber hinein fließen. Also am besten die Pumpe über dem Filterrohr hängen.

Am allerbesten ist wenn du eine Wasserprobe erstmal ins Labor schickst.



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