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Kategorie: > Technik > Haus- Wasserversorgung
Mit Chlortabletten Rohrleitungssystem desinfizieren?
Brunnenbaumeister
(Mailadresse bestätigt)

  11.05.2013

Hallo, ich habe bei einem Kunden einen neuen Brunnen gebohrt. Der alte Schachtbrunnen hat stark kontaminiertes Wasser gefördert. Der neue Brunnen, U-Pumpe und Steigleitung sind keimfrei(Wasserprobe direkt hinter dem Brunnenkopf).

Im Haus sind allerdings noch die alten Leitungen drin. Ein Austausch wäre sehr aufwändig.


Jetzt zu meiner Idee:
Ich wollte das komplette Wasser aus den Rohrleitungen und dem Membranbehälter ablassen. Und dann mittels einer elektrischen Membranpumpe chlorversetztes Wasser aus einem oder zwei Maurerkübeln(80l) direkt hinter dem Brunnenkopf einspeisen. Wenn dann z.B. 5 bar auf dem Kessel sind sollen alle Hähne, heiß und kalt, nacheinander geöffnet werden. So lange bis wieder Wasser kommt(bis Leitungen entlüftet sind), bzw. 5 Sekunden länger.
Dann das Zeug ein zwei Stunden stehen lassen und alles gründlich spülen.

Meint ihr das kann funktionieren?

Ich verwende eigentlich nur Herlisil und kenne mich daher nicht ganz so gut mit Chlortabletten aus dem Schwimmbadbereich aus. Aber die Tabletten sind deutlich günstiger(zumindest auf dem ersten Blick).

Wie viel Gramm Chlortabletten/Chlorgranulat soll ich pro Liter verwenden um eine ordentliche desinfizierende Wirkung zu erziehlen. Im Internet habe ich Tabletten mit 56% Aktivchlor gefunden.



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 5
Wolfgang Geiger
(Mailadresse bestätigt)

  25.05.2013

Hallo Brunnenbaumeister!

Ein preisgünstigstes Mittel ist ein Schnellchlorgranulat (Natriumdichlorisocyanurat) für Schwimmbecken. Das hat 55% aktives Chlor. Das gibt es in jedem Baumarkt.
Hier gibt es eine Seite, in der die verschiedenen Mittel aufgeführt sind.
http://wiki.womoverlag.de/index.php?title=Tankdesinfektion_und_Reinigung#Anwendungsempfehlung_f.C3.BCr_die_Beh.C3.A4lterdesinfektion
Als Konzentration werden 100 g/m³ angegeben.
Die Konzentrationsangaben an aktivem Chlor beziehen sich auf die Empfehlungen des DVGW Arbeitsblattes 291

Grüße
Wolfgang
Walter
(Mailadresse bestätigt)

  14.05.2013
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Brunnenbaumeister vom 12.05.2013!  Zum Bezugstext

Hallo Brunnenbaumeister
Würde die von gnagflow beschriebene Chlorbleichlauge 1:1 verdünnen und einfach in das Gefäß vom Feinfilter geben, die entfernteste Armatur aufdrehen und warten bis ich den typischen Chlorgeruch bemerke. 1 Stunde warten und dann alle Kaltwasserhähne, auch die kleinen Entlüftungshähne, aufdrehen 5 Minuten spühlen und dann das gleiche mit dem Warmwasser machen.
Endspühlung dann entsprechend dem Leitungssystem inkl. Boiler das 2 fache Volumen.
Der Vorteil ist das ich mich nicht mit einer Pumpe herumspielen muss.
Lg.
Walter
Brunnenbaumeister
(Mailadresse bestätigt)

  12.05.2013

OK.
Vielen Dank für eure Antworten. Wenn es soweit ist, werde ich mich gegebenfals nochmal melden.
gnagflow
(Mailadresse bestätigt)

  11.05.2013

Hallo Brunnenbaumeister,
eine weitere Möglichkeit wäre die Verwendung von Natronbleichlauge/Natriumhypochlorit mit 13% Aktivchlor. Gibt es in Apotheken und Drogerien zu kaufen. Ich habe damit ganze Trinkwasserbehälter und Versorgungsleitungen desinfiziert. Verwendet wurde auf 100 m³ Wasser = 300 ml Natronbleichlauge. Also einfach auf den Rohrinhalt herunterrechnen und du brauchst vermutlich nur wenige ml. Je nach Wasserverschmutzung ergab die verwendete Menge einen Gehalt an freiem wirksamen Chlor von 0,1 bis 0,3 mg/L. Wenn erforderlich, ist eine anschließende Neutralisation  mit Natriumtiosulfat (auch Chlortot oder Fixiersalz) möglich. Einfach mal googeln und bei Wikipedia nachlesen.
mfg gnagflow
Rainer Kluth
rainer.kluthgmx.net
(gute Seele des Forums)

  11.05.2013

Hallo Brunnenbaumeister,

verwende anstelle von CHlor CHlordioxid.
Das ist effektiver und bildet keine schädlichen Nebenprodukte (AOX etc).
Du bekommst Chlordioxid von verschiedenen Anbietern als Kanisterware ab 5l bis zu 30 l Gebinde.

Zur Sanierung würde ich eine Konzentration von 0,5 bis 1 mg/l einsetzten.
Über eine Redoxmessung kannst Du die Konzentration recht einfach überwachen. Du solltest im Kreislaufwasser eine Konzentration von ca 700 bis 800 mV halten. Sprich solange nachdosieren bis die mV konstant bleiben.

Gruß

Rainer



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