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Kategorie: > Technik > Brunnen / Quellen / Pumpen
Hilfe bei Auswahl einer 4 Zoll Tiefbrunnenpumpe
Hikaru
(Mailadresse bestätigt)

  24.03.2012

Liebe Fories,
ich wende mich mit einigen Fragen an Euch, die mich bei meinem bevorstehenden Pumpentausch extrem beschäftigen. Hierbei geht es vor allem um die Energieeffizienz und Auslegung der neuen 4 Zoll Tiefbrunnenpumpe.

Zuerst ein paar Details zu meinem Brunnen:
Bohrung 150mm graues, dickwandiges Kunststoffrohr
Gesamttiefe der Bohrung: 12m
Wasser bei 6,80m
Wassersäule aktuell 5,20m
Baujahr des Brunnen 1975
Zuletzt eingesetzte Pumpe Taifu 4STM6-14, die nun nach 8 Jahren durch einen Defekt an der Kupplung zwischen Motor und Pumpenantrieb (Zahnung total hinüber, obwohl Pumpe nicht blockiert) ersetzt werden soll.
Fördermenge: 6600 l/Std.
Max. Druck: 9,6 bar
Motorleistung: 1500 W

Kunststoff Druckrohr ab Pumpe in 1 ¼“
Nach ca. 30 cm wurde ein zusätzliches Rückschlagventil im Steigrohr eingebaut.
Insgesamt 9,30m Steigrohr bis oberkannte Bohrloch.
Dort wo das Steigrohr aus dem 150mm Rohr austritt befindet sich ein erster Abgang mit einem T-Stück auf Metall Wasserleitung ½“ - daran ist ein erster Wasserentnahmepunkt (Wasserhahn) neben dem Pumpenschacht angeschlossen. Rohrlänge zum Wasserhahn ca. 2m.
Das 1 ¼“ Kunststoffrohr ist nach weiteren 3m mit einem 220 l Wasserkessel verbunden, der als Druckausgleichbehälter fungiert. Ab Kessel führt eine 3m Wasserleitung ½“ ins Gewächshaus.
Eine weitere ½“ Stahlrohr Wasserleitung führt dann ca. 30 Meter zur dritten Wasserentnahmestelle. Vor dieser Entnahmestelle wird mit einem T-Stück noch ein vierter Entnahmepunkt, der lediglich mit einem ½“ Wasserschlauch angeschlossen ist, verbunden. Die Schlauchlänge beträgt ca. 10 Meter.

Druckschalter schaltet die Pumpe EIN bei 4 bar und AUS bei 5,5 bar.


Grundsatzfragen die ich mir nun stelle.
Ich habe gelesen, dass eine Pumpe sinnvollerweise bei 70% Nennleistung betrieben werden soll. Wenn ich also 5,5 bar Druck benötige, muss ich zuerst den Druckverlust durch Steigrohr und Schlauch mit einberechnen. Hierfür habe ich 2 bar addiert. Die Pumpe muss demnach in der Lage sein 7,5 bar bei 0 Meter zu erzeugen. Wenn ich nun die 70% Faustregel beachte, brauche ich eine Pumpe mit 9,75 bar Maximaldruck, damit sie nur auf besagten 70% läuft.
Die Berechnung der auf Pumpenseite zur Verfügung gestellten, aber auch praktisch an den Entnahmestellen maximal zu entnehmenden Wassermenge macht mir nun Sorgen.

Es kommt in trockenen Sommern oft vor, dass an insgesamt drei Wasserentnahmestellen ein Rasensprenger angeschlossen wird. Diese werden dann mit einem weiteren ½“ Schlauch an die Wasserzapfstellen angeschlossen. Es laufen also im Maximalbetrieb 3 Rasensprenger und ein Schlauch mit Gießbrause zur manuellen Bewässerung. Im Einsatz sind sowohl Viereckregner, als auch Sprühregner. Leider schweigen sich die Hersteller über die Wassermengen aus, die unsere Rasensprenger in der Stunde verteilen.


Nun meine Frage:
1. Liege ich mit meiner Druck- und Wassermengeneinschätzung im Hinblick auf die Auswahl der passenden Pumpe richtig?
2. Ist es sinnvoll eine Überdimensionierung der Pumpe im Hinblick auf den Maximaldruck einzuplanen, oder macht es mehr Sinn auf eine höhere Fördermenge zu achten, also 10.000 l/h statt 6.600 l/h.
3. Wie wirkt sich eine Überdimensionierung der Pumpe im Hinblick auf den Energieverbrauch durch verkürzte Laufzeiten aus? Wenn ich eine Pumpe mit 2200 W Motor nutze, die nur 1/3 der Zeit in Betrieb ist im Vergleich zu einer Pumpe mit 1000 W und beide Pumpen an meinen Wasserentnahmestellen gleiche Wasserdrücke und Mengen liefern, läge ich mit der Überdimensionierung aus Sicht des Energieverbrauches günstiger. Um diese Entscheidung treffen zu können, muss ich zuerst eine Antwort auf meine Fragen 1 und 2 kennen.


Ich habe mir bereits zwei mögliche Pumpen ausgesucht. Die erste wäre die gleiche, wie bereits gehabt. Eine Taifu mit 6.600 l/h Förderleistung und Maximaldruck von 9,4 bar. 8 Jahre problemloser Betrieb bei nur 298,- Euro Kaufpreis sprechen für Qualität, obwohl made in China.
Die Alternative wäre eine Tracer 4LC8-16 die bei 2200 W Motorleistung deutlich mehr Leistung bringt. Die Tracer soll 10,9 bar und maximal 10.000 l/h liefern. Hier gefällt mir besonders die Möglichkeit, Motor und Pumpensegmente selbst auswählen zu können. Im Hinblick auf Wirkungsgrad und Verarbeitungsqualität sicherlich auch ein echtes Schnäppchen.


Wenn ich nun theoretisch 167 l/min. aus allen Wasserentnahmestellen entnehmen könnte, wäre es sinnvoll die größere Pumpe anzuschaffen. Ich erhalte für 700 W Mehrverbrauch sowohl mehr Druck als auch deutlich mehr gefördertes Wasservolumen. Der Aufpreis zur günstigeren Taifu beträgt lediglich 120,- Euro. Bei der Tracer Pumpe kann man, wie bereits erwähnt, Motor und Pumpeneinheit selbst konfigurieren und wählen, ob man sich für Kunststoff oder Edelstahl Zentrifugen entscheidet.

Eventuell liege ich ja auch total falsch mit meinen hohen Fördermengen? Da ich kein Brunnenbau Experte bin, kann ich diese Infos sicher nur hier erhalten.

Ich hoffe ihr könnt mir bei meiner Entscheidungsfindung besonders im Hinblick auf die für meinen Garten benötigte Leistungsklasse der Pumpe helfen. Danke im Voraus für jeden Beitrag.

Dee



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 3
Brunnenbaumeister
(Mailadresse bestätigt)

  30.03.2012
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Hikaru vom 25.03.2012!  Zum Bezugstext

Die Kupplungen von Gardena sind der letzte Mist(Querschnitt zu klein). Am besten sind Geka-Schnellkupplungen. Einfach mal googeln...
Hikaru
(Mailadresse bestätigt)

  25.03.2012
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Brunnenbaumeister vom 24.03.2012!  Zum Bezugstext

Vielen Dank für Deine Infos,

damit komme ich jedenfalls schon mal viel weiter. Die 30m 1/2" Wasserleitung liegt schon seit 30 Jahren unter dem Rasen. Damals gab es noch keinen Brunnen und wir freuten uns, dass wir im hinteren Gartenbereich wenigstens eine Möglichkeit hatten Wasser in die Gießkanne zu füllen, oder den Schlauchwagen anzuschließen. Ohne nun die ganze Wiese aufzugraben, kann die Leitung nicht so einfach erneuert werden.

Ich werde vom Druckbehälter, der sich im hinteren Bereich des Gartens befindet, eine 1 Zoll oder 1 1/4 Zoll Wasserleitung ca. 20 Meter nach vorn verlegen und dort einen neuen Wasserentnahmepunkt errichten. Dann werden die Schläuche auf den beiden Schlauchwagen von 1/2 Zoll auf 1 Zoll getauscht.

Damit sollte ich dann auf dem richtigen Weg sein.

Kensnt Du eine Bezugsquelle für 1 Zoll Schlauchanschlüsse mit Schnellkupplung, ähnlich dem Gardena System? Da scheint es nicht so viel zu geben. Auf die Schnellkupplung möchte ich aber nicht verzichten.

Danke nochmals für die Hilfe !!!

Dee
Brunnenbaumeister
(Mailadresse bestätigt)

  24.03.2012

Also über den Wirkungsgrad einer Pumpe würde ich mir an deiner Stelle keine Gedanken machen. Mit dieser Rechnerei lässt sich kaum Geld sparen. Da würde ich mir lieber mal über die Dimensionierung der Leitungen gedanken machen. 30m 1/2" Rohr hat bei 2m³/h Förderleistung ca. 4 Bar Druckverlust.

Wenn also maximal 3 Regner + eine Brause gleichzeitig laufen schätze ich mal so das 4-5m³/h gefördert werden müssen. Das hängt natürlich stark von den Regnern ab. Der Fließdruck sollte wohl so bei 3 Bar liegen. Dazu kommt dann noch der Druckverlust. Die 30m Leitung hat 4 Bar Druckverlust, die 3m Leitung aber nur 0,4 Bar. Dazu kommen sicherlich noch ein Paar Meter 1/2" Gartenschlauch. Also nochmal plus 2 Bar. Mit ein bisschen Sicherheit wären das also 5m³/h bei 6 Bar. Dies sind aber nur Erfahrungswerte. Ohne Angaben zu den Regnern ist das schwierig.

Da würde z.B. eine Grundfos SP 5A-17 passen. Sie hat einen 1,5KW Motor. Der maximale Druck beträgt 11 Bar. Die maximale Fördermenge liegt bei ca. 8m³/h. Bei 6,5 Bar fördert sie 5m³/h. Den größten Wirkungsgrad hat die SP5A Modellreihe bei 4-5m³/h Fördermenge. Der Wirkungsgrad hängt immer von der Fördermenge ab, nicht vom Druck.
Die Grundfos wird wohl nicht in deinem Budget liegen, ich habe sie ausgewählt da ich viele Daten von ihr habe.

Wenn du mit der Taifu zufrieden warst, würde ich eine Pumpe wählen die ähnliche Leistungen hat.

Allgemein gilt:
Wenn du Geld sparen willst achte nicht auf den Stromverbrauch der Pumpe. Größere Leitungen machen auf lange Sicht mehr Sinn. 1/2" ist wirklich Kinderkram.


Ansich kommt es nicht auf große Fördermengen oder große Drücke an. Beides ist wichtig. Was bringen dir 20m³/h wenn die Pumpe das Wasser nicht durch deine Spinnenbein-Leitungen und durch die Düsen der Regner drücken kann? Was bringen dir 20 Bar Maximaldruck wenn die Pumpe nur 2m³/h fördern kann?

Für eine Beregnung sollte die Pumpe normalerweise so ausgelegt werden das sie drurchläuft. Ständiges ein und ausschalten ist der Tod eines jeden Elektromotors.
Das mit der Überdimensionierung ist eine Milchmädchenrechnung: Pumpe mit 1,5KW läuft 1 Stunde durch um die 5m³/h im Garten zu verspritzen. Die 3 KW Pumpe läuft nur 0,5 Stunden, aber am Ende sind bei beiden Pumpen 1,5 KWh durchden Zähler gelaufen.

Ganz am Ende ist ja auch noch die Frage, ob der Brunnen überhaupt eine größere Fördermenge verkraftet.



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