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Kategorie: > Technik > Wasserverbrauch / Zähler / Rohrbruch
Wasserspartechnik - Wie sinvoll ist das?
Marius Maroni
(Mailadresse bestätigt)

  17.08.2010

Halo zusammen,

mich beschäftigt seit längerem folgendes Problem: Es gibt Quellen, die behaupten, dass Wasserspar-Produkte wie sie bspw. auf http://www.xxx.de angeboten werden, nicht sinnvoll sind. Z.B. sagt das dieser Artikel von der Bundeszentrale für politische Bildung implizit: http://www.bpb.de/themen/OBN2XY,0,Wassersparen_in_Deutschland_–_ein_zweischneidiges_Schwert.html

Andere Quelle werden noch deutlich und sagen gar, dass es Unsinn sei, in Deutschland Wasser zu sparen, weil wir ausreichend damit versorgt sind und die Kosten für die Flutung der Kanalisation volswirtschaftlich bedeutsamer seien als die Abwasserkosten.

Was stimmt denn nun? Ich habe in meinem Haus Durchflussregulierer und auch Wasserspar-Strahlregler und hatte eigentlich immer ein gutes Gewissen dabei.

Was meinen die Experten?

Dieser Beitrag wurde nachträglich editiert!



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 8
Gast (Ernster Regulator)
(Gast - Daten unbestätigt)

  24.08.2010
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Experte vom 24.08.2010!  Zum Bezugstext

Was nun Lobbyarbeit für Regenwassernutzungsanlagenverkäufer ;-) mit dem Thema zu tun hat, mag man sich ernsthaft fragen. Die in den Links angeführten Argumente sind sehr einseitig und klar wirtschaftlich auf die Verkäufer solcher Anlagen zugeschnitten.

Sicher ist aber, das wir in keiner Region mit Wasserknappheit leben. Sicher ist ebenso, dass viele dezentrale Anlagen eine nicht handhabbare Überwachung erfordern würden, ebenso sicher wäre ein deutlicher Rückgang der Trinkwasserqualität. Unabsehbare Gesundheitsrisiken einbegriffen.

Sicher wären auch dramatische Beeinträchtigungen aller vorhandener Installationen. Wer hat den berücksichtigt, dass man dann komplett neue Haustechnik benötigt?

Kurz und knapp: Äußerungen eines Lobbyvertreters, der gar nicht objektiv informieren,will, sondern Politik für seine Beitragszahler macht.

E. Regulator
Gast (Experte)
(Gast - Daten unbestätigt)

  24.08.2010

Hallo Marius, als Experte kann ich bestätigen: Sparen macht auf jeden Fall Sinn! Es gibt hier 2 gedruckte Ausführungen von mir, die über die nachfolgenden Links erreichbar sind:

editiert von Wilfried

Dieser Beitrag wurde nachträglich editiert!
Gast (KIM ALEXANDER)
(Gast - Daten unbestätigt)

  20.08.2010
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von tröpfchen vom 18.08.2010!  Zum Bezugstext



"Im Trinkwasserbereich werden die Rohrleitungen und Apparate sowohl in der Hausinstallation als auch von den kommunalen Versorgern auf einen bestimmten Durchfluss ausgelegt. Wird dieser Durchfluss nicht mehr erreicht (der Fachmann spricht von Stagnation), kann es zur Keimbildung im Trinkwasser kommen. Insbesondere bei Duschen, bei denen feinste Wassertröpfchen (Aerosole) eingeatmet werden können, besteht dann die Gefahr von Erkrankungen, z.B. mit Legionellen. Weniger Abwasser könne zudem bei alten Leitungssystemen schnell zu unerwünschten Verstopfungen führen."

So der VDI in einer aktuellen Stellungnahme:

VDI lehnt pauschale Duschkopf-Pläne der EU ab
http://www.geb-info.de/VDI-lehnt-pauschale-Duschkopf-Plaene-der-EU-ab,QUlEPTI4OTU1OCZNSUQ9MzAwMDEmVElYPTA.html



KIM ALEXANDER
Gast (tröpfchen)
(Gast - Daten unbestätigt)

  18.08.2010

Hallo Marius,

dass Mitteleuropa nicht den Trinkwasser-Mangelgebieten zuzurechnen ist, dürfte hinlänglich bekannt sein. Trinkwasser zu sparen bringt daher in unseren Regionen in der Regel nicht viel. Allenfalls Gewinnungskosten (Pumpenergie ...) und Aufwendungen für die Aufbereitung (die vielerorts nur eine Filtration erfordert) ließen sich reduzieren. Auf Nachteile durch geringe Durchströmung von Netzen im Nachgang zu Wassersparmaßnahmen hat man hier ja bereits hingewiesen.

Ich möchte noch zu bedenken geben, dass in einer Großzahl von Kommunen das Trinkwassernetz auch zur Löschwasserversorgung ausgelegt ist. Wollte man dort das Netz einer "optimierten" Wassernutzung ausschließlich für den "menschlichen Verbrauch" anpassen, würde dies sowohl den Rückbau des vorhandenen Tinkwassernetzes, als auch die Installation eines parallelen Feuerlöschnetzes erfordern. Dies würde neben erheblichen finanziellen Anstrengungen auch entsprechende Eingriffe in die Umwelt bedeuten. Und nach welcher Seite sich dann die Waagschale neigt, bliebe im Einzelfall zu prüfen.

Gruß aus der Pfalz, wo es derzeit "Wasser satt" gibt
Tröpfchen    
Gerd-Wilhelm Klaas
infowasser.de
(Administrator)

  18.08.2010

Tipps für Kids:
"Wasser und Seife für die Reinigung des Halses der Ohren und der Hände kann unbedenklich benutzt werden.
Das empfehlen die Elternräte sowie die Pädagogen in allen europäischen Ländern".

Lieber Marius et
Sinnvoll ist es für den Verbraucher Wasser zu sparen, da es preiswerter ist.
Nicht sinnvoll ist es für den Wasserversorger, das Wasser gespart wird, da die Leitungen für erhebliche Mindermengen nicht ausgelegt sind.
Sinnvoll ist es für die Natur, da weniger Wasser gerinigt werden muß.
Hierunter ein Beitrag aus dem Wasserlexikon "Wassersparen"
Wasser sinnvoll nutzen.
Im europäischen deutschsprachigen Raum steht Trinkwasser nicht überall unbegrenzt zur Verfügung. Der tägliche Trinkwassgebrauch pro Person und Tag ist in den Ländern unterschiedlich: Schweiz ca. 160 Liter pro Person und Tag Deutschland ca. 129 L.pro Person und Tag Österreich und Südtirol liegen unter 130 L/Person und Tag. Die höchste Wasserabgabe pro Person hat Liechtenstein.
   11 Tipps für sparsamen Umgang mit Trinkwasser Wasserspartipps Tipp zum Wasser sparen
   1. Duschen statt baden. Für ein Duschbad benötigen wir nur etwa 30 bis 50 Liter Wasser, bei einem Vollbad wird dagegen zwischen 150 bis 200 Liter Wasser gebraucht.
   2. Toilette/WC-Spülung. Für das kleine Geschäft wird viel weniger Wasser benötigt als für das große Geschäft. Die Spülkästen sind mit einer Stoptaste ausgerüstet. Nur soviel Wasser benutzen wie benötigt wird. Modernere Spülkästen sind mit Stoptasten für das kleine und grosse Geschäft ausgerüstet
   3. Undichte Wasserhähne und Spülkästen und Leitungen sofort reparieren. Durch ein tropfenden Wasserhahn oder einen undichten Spülkasten oder eine undichte Leitung können im Monat mehrere tausend Liter Wasser ungenutzt in die Kanalisation geschickt werden. Die Gesamtkosten für diese Undichtigkeiten können beträchtlich sein.
   4. Wasser abstellen. Beim Einseifen und Zähneputzen Wasser abstellen
   5. Wasserstrahl am Wasserhahn dosiert einsetzen. Das kann automatisch mit Einhebelmischern erreicht werden
   6. Nicht unter laufendem Wasser reinigen. Abwaschen oder Vorspülen nur in der Waschschüssel. Unter laufendem Wasser wird ein vielfaches der Wassermenge gebraucht.
   7. Waschmaschinen, Spülmaschinen. Diese Maschinen nur anstellen wenn sie ganz gefüllt sind. Moderne Maschinen verbrauchen wesentlich weniger Wasser und Energie. Bei Neukauf bitte Verbraucherberatungsstelle oder Energieberatungstelle aufsuchen.
   8. Rasen nicht jede Woche mähen. Ein kurzer Rasen trocknet schnell aus. Ein längerer Rasen hält die Feuchtigkeit zurück.
   9. Rasen nicht sprengen oder bewässern. Rasen wird selbst nach einer Trockenperiode in kurzer Zeit wieder grasgrün.
   10. Pflanzen abends giessen. Pflanzen erst giessen, wenn die Sonne nicht mehr am Himmel steht. Die Pflanzen erholen sich bei Nacht.
   11. Regenwasser für die Pflanzen
Regenwasser im Wasserfass sammeln.

Gerd-W. Klaas
   
 
Gast (KIM ALEXANDER)
(Gast - Daten unbestätigt)

  17.08.2010

@Gute Seelen: Ein Werbelink wird bestimmt auch in Zukunft mit XXX versehen.


Hallo Marius,

vielleicht demnächst ohne Firmen-LINK.

Deine Frage kommt jedoch punktgenau - war das unbewusst? ;-)

Hier werden die fatalen Folgen aktuell angesprochen:

http://www.ad-hoc-news.de/wassersparplaene-der-europaeischen-kommission-vku-warnt--/de/News/21544217
"Diese Initiative hätte fatale Folgen für die kommunale Wasserwirtschaft. Schon heute kämpfen die kommunalen Wasserversorger und Abwasserentsorger mit zu geringen Durchflussmengen", warnt Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) vor dem aktuellen Brüsseler Vorstoß. Flöße noch weniger Wasser durch die Leitungen, würden durch technische und hygienische Probleme die Kosten für die Netzinfrastruktur unnötigerweise in die Höhe getrieben.



KIM ALEXANDER


 
Gast (Walter)
(Gast - Daten unbestätigt)

  17.08.2010

Hallo Marius
Von 3 "Experten" wirst du 3 verschiedene Antworten erhalten. Das in unserer Gegend zu 99% genügend Wasser vorhanden ist (A+BRD+CH) ist Tatsache.
Das Ganze bewegt sich hauptsächlich zwischen Daumen und Zeigefinger. Wenn der Wasserpreis inkl. Kanalgebühr entsprechend Hoch ist, stelle ich für die Gartenbewässerung eine Regentonne auf sonst spritze ich mit dem Schlauch feucht fröhlich durch die Gegend.
Die sogenannten Wassersparwaschmaschienen sind auch nicht das Gelbe vom Ei, wenn die Hälfte vom Weichspühler in der Wäsche bleibt. Ich würde mir zum Beispiel nie eine Regenwassernutzung für WC und Waschmaschiene einbauen, das rechnet sich nie und nimmer, da ich ja trotzdem Kanalgebühr bezahlen muss.
Ich werde aber auch nicht unnütz den Wasserhan rinnen lassen bis die Temperatur zum Wassertrinken um 0,2° kühler wird.
Also vernünftig mit dem Gut Wasser umgehen aber nicht auf Teufel komm raus jeden Tropfen einsparen wollen.
lg aus dem vertröpfelnden Salzburg
Gast (Fred)
(Gast - Daten unbestätigt)

  17.08.2010

Hallo Marius,

für den "Privaten" mag es sinnvoll sein, sich wassersparend zu verhalten oder Wasserspararmaturen zu verwenden.
Wenn das viele oder alle tun (würden) sind jedoch aus der Sicht der Wasserversorger die Wasserversorgungsnetze zu groß ausgelegt, das heißt dann entweder "Rückbau" mit Investitionsaufwand, der dann wieder über die Abschreibung vom "Kunden" zu zahlen ist oder aber regelmäßige Spülungen durch den Wasserversorger, was jedoch ökologisch keinen großen Sinn macht und schwer zu verkaufen ist, dass Trinkwasser in ein Gewässer oder einen Kanal gespült wird, um den für die Einhaltung der Hygiene notwendigen Wasserumsatz im Netz zu erreichen. Hinzu kommt noch der sog. demographische Wandel, der das o.g. Problem vielerorts noch verstärkt.

Bin gespannt auf die weitere Diskussion.

Grüsse
Fred



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