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Kategorie: > Technik > Wasseraufbereitung
Frischwasserversorgung in Zügen
Schnu
(Mailadresse bestätigt)

  15.11.2007

Hallo zusammen.
Ich beschäftige mich gerade beruflich mit Fragen der Frischwasserversorgung in Zügen.
Hierzu ist in den Zügen ein Frischwassertank angebracht, der die Toilette und das Handwaschbecken mit Wasser speist.
Der Tank wird mit Trinkwasser gefüllt, da eigentlich im Zug Trinkwasser zur Verfügung stehen sollte.
Das Problem ist nun, dass eigentlich vor einem erneutem Befüllen des Tankes zuerst der Tank restentleert werden soll. Die Wartungstechniker sparen sich aber gerne diesen Schritt und füllen einfach nur mit neuem Trinkwasser auf.
Die Folge ist, dass aufgrund von Keimbildung wir jetzt kein Trinkwasser mehr haben.
Jetzt bin ich dabei, das Ganze System dahingehend zu überarbeiten, dass wir wieder Trinkwasser haben.
In der Regel haben wir Tanks und Leitungen aus PE, Edelstahl und Kupfer benutzt.
Da stellen sich natürlich einige prinzipielle Fragen.
Gibt es Forschungsergebnisse dazu, wie sich die Materialien auf die Keimbildung auswirken. Welche Materialien sind besonders hemmend? Kann man irgendwo das MAterial dahingehend testen lassen ? Welche Materialien sollte man besser nicht miteinander kombinieren? Wir benutzen nur Materialien, die ein KTW bzw. DVGW-Zertifikat für die Tauglichkeit für Trinkwasser besitzen.
Gibt es sonstige Möglichkeiten zur Desinfektion, Filterung ?
UV-Anlagen sind bereits im Einsatz, sind aber nicht immer zuverlässig.

Das war es erstmal.
Vielen Dank im Vorraus für eure Hilfe.

Christian Schneider



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 5
Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  16.11.2007
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Schnu vom 16.11.2007!  Zum Bezugstext

Hallo Christian,

die Durchflussentkeimung die ich meinte arbeitet mit einem UVC-Strahler, einer Durchlussbegrenzung für sichere Entkeimung und einer Abgabeverzögerung, d.h. Wasser fließt erst wenn die Lampe sicher gezündet hat. Die Abgabe beträgt 6 l/min. bei einer Strahlerleistung von 9 Watt - zum Händewaschen oder Küchenbedarf (Speisewagen) also reichlich.
Die Baugröße ist ca. 20 x 30 x 10 cm, Betriebsspannung 230V~ oder 12 V=

Beste Grüße
Wilfried
Schnu
(Mailadresse bestätigt)

  16.11.2007

Hallo und danke für die Antworten.
Habe da noch ein paar Fragen. In der DIN 1988 Teil7 ist eine Liste, welche Metalle in Kombination verstärkt korrodieren. Gibt es in dieser Hinsicht auch Auswirkungen bei Kunststoff-Schläuchen beziehungsweise Rohren ?

@ Wilfried : Wie sieht so eine Durchflussentkaimungsanlage aus ? Wie arbeitet sie ? UV oder chemisch ?

@Walter : bei Flugzeugen weiß ich es nicht. Bei Zügen unterliegt die Überwachung dem Eisenbahn Bundesamt, die die jeweiligen Betreiber der TW-versorgungsanlagen und Züge überwacht und kontrolliert.
Gast (Walter)
(Gast - Daten unbestätigt)

  16.11.2007

Ich hätte noch eine Zusatzfrage:
Wer ist zuständig für die TW-Versorgung + Überprüfung von Flugzeugen? Flughafen gilt ja als internationales Gelände.Die jeweilige Fluggeselschaft? Nachweis der Qualität durch wen bzw von wem? Haftung bei Betreiber oder bei dem Befüller?
Gruß
Walter
Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  15.11.2007

Hallo Christian,

bezüglich der Keimvermehrung wird es zwischen Kupfer und Edelstahl keinen großen Unterschied geben, hingegen sind Kunststofftanks für eine biologische Besiedelung schon anfälliger. Da man jedoch ohnehin etwas für die Entkeimung tun muss, spielt auch das in diesem Fall keine Rolle.

Eine UVC-Tankentkeimung wäre gut, reicht jedoch nicht bis in die Rohrleitungen. Hier bietet sich ergänzend an alle paar Monate eine chemische Desinfektion vorzunehmen, oder die UVC-Entkeimung mit einer Ozonisierung zu kombinieren.

Preiswert wäre auch eine kleine Durchflussentkeimung nach dem Tank (Energieverbrauch nur 9 Watt - während der Entnahme).

Beste Grüße
Wilfried
Gast (P. Marquardt)
(Gast - Daten unbestätigt)

  15.11.2007

Hallo Christian,

bei den Schläuchen muss aufgepasst werden. Die sollten ein DVGW-Zertifikat aus diesem Jahr haben und der UBA-Schlauchempfehlung entsprechen (d.h. KTW-Kategorie A und W 270). Ältere Zertifikate sind wertlos.

Grundsätzlich wird durch das W270-Zeugnis bestätigt, dass es zu keiner nennenswerten Biofilmbildung kommt. Untersucht wird das beim Technologiezentrum Wasser des DVGW in Karlsruhe (Dr. Wagner) oder das Hygieneinstitut Gelsenkirchen (Dr. Koch). Detailierte Untersuchungen wurden und werden in verschiedenen Verbundprojekten durchgeführt, an denen u.a. Prof. Szewzyk (TU Berlin) oder das IWW in Mülheim beteiligt ist.

Kombinierbar sind, vom hygienischen Standpunkt aus betrachtet, alle Materialien, sofern sie die oben genannten Prüfungen bestanden haben. Irgendwelche Korrosionswechselwirkungen zwischen verschiedenen Metallen müssen natürlich beachtet werden.

Peter



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