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Kategorie: > Technik > Wasseraufbereitung
Sodis Wasseraufbereitung in Somalia
Gast (Harry Guelker)
(Gast - Daten unbestätigt)

  28.10.2005

Hallo,

ich scheibe Euch mal wieder aus Somalia.

Im Forum und diversen Websites habe ich von der Wasserentkeimung mit schwarz angemalten PET Flaschen gelesen (Sodis).
Es wird eigentlich meistens beschrieben wie billig und doch zuverlaessig das System angeblich funkioniert.

Nun gut: Wie sieht aber nun in der Praxis in Dritte Welt Laendern aus? Hat jemand von Euch Langzeiterfahrungen gesammelt?
Wie ist das Verhalten der Benutzer? Wird die Methode angenommen? Werden die Flaschen regelmaessig gereinigt? Werden sie lange genug in die Sonne gelegt? Wie sieht es mit Algenwachstum in den Flaschen aus? Und so weiter und sofort...!

Hier in Somalia wird haeufig Regenwasser in sog. Berkads, offene Wassercisternen aehnlich eines Schwimmbeckens, gesammelt und bevorratet. Dieses Wasser ist meist mit viel organischen Substanzen belastet und selbst in den Berkads wachsen an den Waenden oftmals einige cm Algen. Meist schwimmen sogar Kaulquappen im Wasser herum.

Also die Menschen trinken das Wasser auch direkt und unbehandelt aus der Berkad, aber waere solches Wasser theorethisch geeignet fuer Sodis PET Flaschen? Es waere vielleicht denkbar die Methode zu propagieren um es Kindern zum Trinken zu geben. Was aber wenn die Benutzer es nicht lange genug in die Sonne legen und das Bakterienwachstum in lauwarmem Wasser nur noch beguenstigt wird?

Viele Fragen!! Wer hat (Moeglichst Langzeit) Felderfahrung gesammelt?

Ich wuerde mich ueber eine Antwort freuen!!

Harry



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 6
Gast (Vincent grigan)
(Gast - Daten unbestätigt)

  31.01.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Lothar Gutjahr vom 28.10.2005!  Zum Bezugstext

Hi Harry,
also ich beschäftige mich seit geraumer Zeit mit diesem theam, da dies ein Bestandteil meiner Diplomarbeit ist...

Wenn man das Wasser in einer PET Flasche füllt...welche halbseitig schwaz ist...dauert dies in der Sonne ca. 6 Std. bis man´s trinken kann...

Bei bewölktem Himmel sieht dies anders aus...auch wenn´s regnet...dann dann ist die Desinfektion nicht mehr zu 100% gewährleistet...deshalb stütze ich meine Arbeit auf UV-Lampen...diese sind wetterunabhängig...

Du bist doch in Somalia, oder ist es schon vorbei? Wenn ja, wo bist du da?
Gast (Harry Guelker)
(Gast - Daten unbestätigt)

  20.01.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Eberhard Dttra vom 19.01.2006!  Zum Bezugstext

Vielen Dank fuer die Info. Habe gerade sowieso mit unserem Donor gesprochen und das Thema u.a. zur Sprache gebracht. Mal sehen was sich daraus noch entwickelt.

Viele Gruesse
Harry
Gast (Eberhard Dttra)
(Gast - Daten unbestätigt)

  19.01.2006

Hallo Harry,

schau doch einfach auf die Homepage von Sodis:

http://www.sodis.ch/German/index_g.htm
http://www.sodis.ch/German/Text/T_Wiefunktioniertes_g.htm
http://www.sodis.ch/files/note1.pdf  bis
http://www.sodis.ch/files/note17.pdf
Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  31.10.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Harry Guelker vom 31.10.2005!  Zum Bezugstext

Hallo Harry,

genau da liegt die Gefahr. Solange die Anleitung und Aufsicht gegeben ist, funktioniert das Verfahren super. Sodis wurde übrigens im Jahr 2003 (2003 - Jahr des Wassers) von der UN bzw. WHO offiziell als Verfahren zur Wasseraufbereitung zugelassen.

Die meisten Fehler passieren bei bedecktem oder teilweise bewölktem Himmel. Da weiß niemand genau, wieviel Strahlung da noch durch kam. Ein weiterer Schwachpunkt ist, daß die Menschen die Flaschen vertauschen. Da liegen 10 Flaschen und keiner weiß mehr welche wie lange.

Viel Erfolg für Dein Projekt!

Beste Grüße
Wilfried
Gast (Harry Guelker)
(Gast - Daten unbestätigt)

  31.10.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Lothar Gutjahr vom 28.10.2005!  Zum Bezugstext

Hallo Lothar,

vielen Dank fuer Deine Erklaerungen.

Ich glaube ich werde mal ein bisschen rumexperimentieren und verschiedene Wasserproben vorher und nachher testen.

Meine groesste Sorge bleibt allerdings, dass die Leute es irgendwie nicht richtig machen und die ganze Sache nicht vernuenftig funktioniert.

Viele Gruesse
Harry
Lothar Gutjahr
erfinderleint-online.de
(gute Seele des Forums)

  28.10.2005

Hallo Harry,

leider kann ich nur mit kleinen Details weiterhelfen. Der Trick ist eigentlich die Kombination aus Wärme und Licht. Ich gehe daher davon aus, dass es besser ist die Flaschen nur zur Hälfte (axial) zu streichen um dem Sonnenlicht von vorn die Eintrittsmöglichkeit zu ermöglichen.

Dann spricht man von 2 Stunden Bestrahlung, wenn ich mich richtig erinnere. Ich würde denen sagen einen Tag liegen lassen und wenn dann schon nach 4 Stunden getrunken wird ist man auf der sicheren Seite.

Deine Bedenken mit Wachstum im lauwarmen Wasser möchte ich zerstreuen, da von der ersten Minute an die UV-Strahlung wirksam ist und die Bakterienentwicklung rückläufig ist. Also immer noch besser als direkt aus dem Teich.

Was noch hilfreich sein könnte, falls vorhanden, wären Lagergestelle für die Flaschen mit 30cm Streifen von Wellblech oder Ethernit, welche schwarz gestrichen die Flaschen aufnehmen und so schneller erwärmen. Falls sehr windig, wäre auch ein Windschutz nützlich. Weisst ja wie schnell das Essen abkühlt im Freien.

Letztlich würde sich ein feinmaschiges Sieb oder ein Keramiktrichter mit feinem Kies und Sand oder eine ähnliche notdürftige Filterung vor dem Befüllen der Flaschen empfehlen.
Kiesfilter mit Schilf wären sogar eine interessante Variante zur Rohwasserfilterung. Macht dann aber auch wieder Betonwannen nötig.

Wünsche dir viel Erfolg

Lothar



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