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Kategorie: > Technik > Wasseraufbereitung
Privater einsatz von Umkehrosmose Anlage?
Gast (Rice Clay )
(Gast - Daten unbestätigt)

  18.10.2005

Ich beziehe zur zeit eine Stadtwohnung mit relativ kalkreichem Leitungswasser. Um meinen Morgentee von Lästigen Kalkfilm zu befreien und den Genuss des von den Berliner Wasserwerken bescheinigten hochwertigen Trinkwassers (dennoch) zu optimieren, denke ich über ein System des Kalkfilterns nach. Für meine zahlreichen zimmerpflanzen würde sich das allemal bezahlt machen...
Da es relativ preiswerte Umkehrosmoseanlagen gibt, ich solch gefiltertes wasser geschmacklich akzeptabel finde, beschäftigen mich nur noch ein paar technische fragen und Probleme aufgeworfen durch ihr Forum (zum Glück!):

zur anlage

-5 stufen osmoanlage (5 micron sediment/aktivkohle/1 micron sediment(bzw. aktivkohleblock)/0,0001 micron TFC Filter(bzw. 50 GPD(ppm) TFC Membran)-->190 L pro tag/ Inline Post aktivkohle-nachfilter)
-abschaltautomatik
-automatische wie auch manuelle Spülung der Membrane
Ein 12-20 Liter stahl voratsbehälter würde das wasser auffangen.

Ich würde zur effektiveren nutzung, auch wegen hoher wasserhärte eine Druckerhöhungspumpe (mit Hoch-und Niederdruckschalter) einsetzen

Es wird auch öfters der einsatz der hydraulischen permeatpumpe empfohlen, wobei weniger wasser verbraucht werden soll, anderer seits u.U. Membranen sich eher zusetzen (bei hartem wasser weniger empfohlen?)

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Meine grössten bedenken sind  hygienische kontamination des wassers durch UOanlage verursacht, wobei mich interessieren würde, ob mit druckerhöhungspumpe, membranspülen und Filterwechsel aller 1/2 Jahr /Membranwechsel alle 1- 2 Jahre (?) und nichtfest montiertem kanalisationabfluss das risiko auf ein unbedenkliches mass reduzieren könnten...

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verzeihen sie, wenn ich mich mit diesem Anliegen an sie wenden muss, aber man findet vor lauter esoterik-wasserenergetisierung und hormon-ddt verunreinigungs Paranoia in sachen wasserfilterung kaum objektive urteile ohne unseriöse verkaufsabsicht.

Versteht mich nicht falsch; ich mag UO wasser, auch zum trinken, aber wenn es bedenklich ist, werde ich nach alternativen suchen müssen...



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 7
Rainer Kluth
rainer.kluthgmx.net
(gute Seele des Forums)

  25.10.2005

Hallo Rice,

nachdem JayBe Dir schon alles wesentliche erklärt hat, noch einige abschließende Tips von mir.

Der Anlagenpreis ist bei den meisten im Internet angepriesenen Anlagen zu hoch.
Eine Anlage für 1500 € ist nicht mehr als 300 - 400 € Wert.
Die eingebauten Filterkombinationen sind so eigentlich nicht nötig.
Zu empfehlen wäre:
- Vorfilter 5µm
- Aktivkohlefilter (nur bei Chlorwerten oberhalb von 0,2 mg/l)Wenn Du zum Beispiel in Frankreich oder einer US-Kaserne beheimatet bist)

Die nachgeschalteten Filter sehe ich als eher problematisch an. Eine Wirkung haben sie eh nicht, höchstens als Brutstätte für Keime.

Dann der Anschluß. Immer darauf achten das kein hydraulischer Kontakt zum Abwasserrohr da ist.

Antiscalant
Hier die erwarteten Schläge für JayBee:-)
Ist NICHT bedenklich im Trinkwasser. Zu einem gibts für Trinkwasser zugelassene Produkte und zum anderen gelangt das Antiscalnat nicht ins Permeat.

Ist bei Haushaltsgeräten aber eher sekundär da hier mit so geringen Ausbeuten gefahren wird das ein Scaling in der Regel unproblematisch ist. Wenn die Membrane alle 3 bis 6 Monate mit Citronensäure gespült wird, wird der Kalkbelag der sich gebildet hat entfernt.

Die Membrane sollte schon 1 bis 2 Jahre halten.
Der Aktivkohlefilter (falls er den benötigt wird) sollte alle 6 Monate gewechselt werden. Der Vorfilter bei Bedarf.

Ich würde die Anlage zudem einmal im Monat mit einer Chlordioxidlösung spülen (0m2mg/l ClO2) um sie zu desinfizieren.

Alles andere, über Wirkungsgrad bei Leitungsdruck etc. wurde hier schon gesagt.

Gruß aus Bonn

Rainer Kluth
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  24.10.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 24.10.2005!  Zum Bezugstext

kleiner Nachtrag.

Hatte Deine Ausgangsfrage noch mal gelesen ... vergiss das mit den 1500 Euro / Du willst ja keine Anlage fuer die komplette Hauswasserversorgung sondern nur ein Geraet fuer Deinen Tee.

Lach nicht, aber haelst Du davon:

http://www.dooyoo.de/wasserfilter/brita-atlantis/833015/

Aus meiner Sicht - eine preiswerte ausreichende Loesung.
Nur ist wichtig, dass Du die Hygienevorschriften einhaellst um Verkeimungen zu vermeiden.

Gruss

JB
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  24.10.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Clay vom 24.10.2005!  Zum Bezugstext

Hallo Clay,

> Wie erkenne ich aus der unheimlichen vielfalt seriöse
> anbieter respective was ist Fachhandel (bitte um
> einen kleinen suchhinweis fürs www, auch wenn keine
> herstellerempfehlung in diesem forum erwünscht)?
>  Sicher nur nicht am preis, oder?

wichtig ist v.a. eine seriöse Beratung und ein massgeschneidertes Produkt. Der DVGW ist der Dachverband des Gas-/Wasserfaches. Eine Liste mit allen Mitgliedsfirmen aus Berlin gibt es unter:

 http://www.dvgw.de/service/blauorangeseiten/firmenimdvgw.html?sw=berlin&Abschicken=Suchen

Eine weitere Möglichkeit ist es bei der BEWAG nach einen vertrauenswürdigen Betrieb zu fragen - die werden Dir sicher helfen.

>  Ich meine, es sind mir auch geräte aufgefallen, die
> beinahe 1000 Euro kosten dürften und sehr ähnlich
> denen sind, welche (wie du so schön meintest) bei
> eBay und Co vertrieben werden. Muss es dabei letz
> entlich eine aus dem Laborfachhandel sein, welche
> beinahe so viel wie ein kleinkraftrad kosten?

Zu allererst - Finger weg von ebay !
Wieviel das Geraet kosten wird, kann ich Dir auch nicht sagen aber fuer einen tauglichen Ionentauscher wuerde ich ca. 1500 Euro einkalkulieren.


> Könntet ihr mir diese Enthärtungstufen schematisch
> näher erklären? Sind sie auch autonom zu verwenden?
> Würde mein problem ja schliesslich lösebn, oder bin
> ich da zu blauäugig?

Es wird eine Enthaertungsstufe im Ionenaustausch vorgeschaltet. Diese entfernt die Haertebildner, die bei leistungsstarken UO-Einheiten Ablagerungen aka Scaling verursachen koennen. Als Alternative gibt es auch Antiscalants, eine Art Haertestablisatoren, diese sind allerdings nicht (das gibt wieder Haue von Rainer) fuer Trinkwasseraufbereitungsanlagen geeignet.

Du kannst Dich hier sehr gut informieren:
 http://www.lenntech.com/deutsch/faq-Wasserh%C3%A4rte.htm

> Welche inhibitoren (dt. für Hemmer/ ~stoffe?) und vor
> allem in welcher form werden des weiteren eingesetzt?
> Was stabilisieren sie? den pH wert oder die
> gesamthärte...? Welches prinzip liegt da zu grunde?
> Eine art ionenaustausch?

Einen Ueberblick findest Du hier:
 http://www.lenntech.com/deutsch/Membrantechnologie/Vorbehandlung.htm
 http://www.lenntech.com/antiscalants.htm
Aber das kannst Du alles fuer den Privatgebrauch schnell wieder vergessen.

> Und, was sind UO anlagen mit "ausreichendem"
> wasserdruck, sprich eingebauten druckpumpen? ab
> ...6...12... bar ???

Das haengt von der Anwendung und der Rohwasserqualitaet ab - tendenziell kann man aber sagen, je hoeher der Druck desto besser die Ausbeute.

> Vuielen dank für deine Gedult

No Problem

> rice clay

Gruss

JB

p.s.: Wo sind meine Umlaute - bloede Tastaturk[ryel im Firefox - nu habe ich wohl die englische Tastatur aktiviert und kann wieder ne halbe Stunde googlen um das richtige Kuerzel zu finden um das zu fixen +arg+
Gast (Clay)
(Gast - Daten unbestätigt)

  24.10.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 18.10.2005!  Zum Bezugstext

Wie erkenne ich aus der unheimlichen vielfalt seriöse anbieter respective was ist Fachhandel (bitte um einen kleinen suchhinweis fürs www, auch wenn keine herstellerempfehlung in diesem forum erwünscht)? Sicher nur nicht am preis, oder? Ich meine, es sind mir auch geräte aufgefallen, die beinahe 1000 Euro kosten dürften und sehr ähnlich denen sind, welche (wie du so schön meintest) bei eBay und Co vertrieben werden. Muss es dabei letz entlich eine aus dem Laborfachhandel sein, welche beinahe so viel wie ein kleinkraftrad kosten?

Zum Einfluss der Wasserhärte: Professionelle Geräte haben entweder Enthärtungsstufen VOR der UO-Einheit und/oder dosieren Inhibitoren zur Stabilisierung.

Könntet ihr mir diese Enthärtungstufen schematisch näher erklären? Sind sie auch autonom zu verwenden? Würde mein problem ja schliesslich lösebn, oder bin ich da zu blauäugig?

Welche inhibitoren (dt. für Hemmer/ ~stoffe?) und vor allem in welcher form werden des weiteren eingesetzt? Was stabilisieren sie? den pH wert oder die gesamthärte...? Welches prinzip liegt da zu grunde?
Eine art ionenaustausch?

Und, was sind UO anlagen mit "ausreichendem" wasserdruck, sprich eingebauten druckpumpen? ab ...6...12... bar ???


Vuielen dank für deine Gedult

rice clay


JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  18.10.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von rice clay vom 18.10.2005!  Zum Bezugstext

Hallo Rice Clay,

erst mal vorab - die Anlage, die Du oben beschreibst ist keine Anlage, die Deinem Anforderungsprofil entspricht !
Sediment- und Aktivkohleeinheiten sind für Geräte gedacht, die z.B. Grundwasser filtrieren, aber nicht wirklich für Trinkwasser aus der Leitung.
Es wird sich wohl um eines dieser Billigprodukte handeln, die z.B. über ebay verscherbelt werden.

Nun zu Deiner Frage:

Druckerhöhungspumpe: Sinnvoll IN DER Anlage, da durch einen erhöhten Arbeitsdruck (in Abstimmung mit der Membrane) bessere Wirkungsgrade erzielt werden können. Eine seperate Pumpe sollte NICHT vor einer Anlage ohne ausdrückliche Genehmigung des Herstellers betrieben werden, da die Anlage sonst beschädigt werden könnte.

Permeatpumpe: Sitzt hinter der Membrane und sorgt für einen stetigen Druck zum Voratsbehälter. Hydraulisch betriebene Modelle in Billiggeräten sorgen z.B. für einen geringeren Wasserverlust.

Einfluss der Wasserhärte: Professionelle Geräte haben entweder Enthärtungsstufen VOR der UO-Einheit und/oder dosieren Inhibitoren zur Stabilisierung. Da Billiggeräte meist mit sehr geringen Druck arbeiten wird das Scalingrisiko wohl nicht so gross sein, dass auf so etwas verzichtet werden kann (Diese Aussage ist unter Vorbehalt - vielleicht weiss Rainer da was genaues).
Warum eine Permeatpumpe einen scalingfördernden Einfluss haben sollte ist mir schleierhaft ;-)

Wenn Du wirklich ernsthaft eine UO-Anlage kaufen willst, so solltest Du Dich eh an einen Fachmann wenden, der Dir eine maßgeschneiderte Lösung verkauft und keinen Ramsch.

Gruss

JB
Gast (rice clay)
(Gast - Daten unbestätigt)

  18.10.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 18.10.2005!  Zum Bezugstext

Vielen dank

könnten sie mir bitte noch den Nutzen einer Druckerhöhungspumpe gerade bei hartem wasser erläutern/ bewerten?

Eine Permeatpumpe sinnvoll oder riskant bei Härtebeich 3?

Falls ihm threat von herrn kluth bereits erleutert, bitte verzeihen sie dies1
mfg
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  18.10.2005

Hallo Rice Clay,

wenn Du Dich über die Einsatzmöglichkeiten und nötigen Anforderungen an eine UO-Einheit informieren willst, kann ich Dir Rainer Kluths Ausführungen in folgendem Thread empfehlen:

http://www.wasser.de/aktuell/forum/index.pl?job=thema&tnr=100000000002641&seite=1&begriff=&tin=100000008-1126287313&kategorie=

> Versteht mich nicht falsch; ich mag UO wasser, auch
> zum trinken, aber wenn es bedenklich ist, werde ich
> nach alternativen suchen müssen...

Wie "bedenklich" es ist, hängt in erster Linie von der Qualität des Gerätes und der Wartung ab - stimmt beides ist es relativ "unbedenklich".
Bei Dir scheint ja der Hauptfokus auf der Wasserhärte zu liegen - also warum mit Kanonen auf Spatzen schiessen ? Hast Du Dich schon mal mit sog. Ionentauschern vertraut gemacht - diese tauschen in diesem Falle Calcium gg. Natrium aus, die Härte sinkt, der Kalk bleibt weg und der Tee schmeckt wieder. Ist eine bewährte Technologie und preiswerter als eine qualitativ hochwertige UO-Eimheit - vielleicht solltest Du da mal drüber nachdenken.

Gruss

JB



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