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Kategorie: > Wissenschaft > Wasserqualität
Blei im Leitungswasser
Gast (Katja S)
(Gast - Daten unbestätigt)

  08.06.2005

Wir wohnen in Leipzig in einem Albau von ca. 1900.
Wir haben das Trinkwasser untersuchen lassen und der Bleiwert ist knapp am Grenzwert. Zudem haben wir ganz hartes Wasser. Laut Analyse für Säuglinge und Kleinkinder nicht geeignet. Wir haben zwei Kinder.
Die Leute vom UIZ halten von Wasserfiltern nichts. Sollten uns ans Gesundheitsamt und unseren Vermieter wenden! Der Vermieter wird nichts an den Leitungen machen.
Im Moment kochen wir mit dem Wasser und trinken tun wir noch Heilquellwasser, bald dann Flaschenwasser.

Also, was  nun.



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 10
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  15.06.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Heiner Grimm vom 15.06.2005!  Zum Bezugstext

Hallo Heiner,

der Blick von unten stammt (zumindest nächtens und am Wochenende) aus der schönen Altstadt von Goslar, also wahrlich ohne Probleme im Sauseschritt zu überbringen ;-)
Heiner Grimm
(gute Seele des Forums)

  15.06.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 14.06.2005!  Zum Bezugstext

Hallo JayBee,

wenn man es so betrachtet, gebe ich Dir Recht.


" Gruss "nach oben" vom sonnenbeschienenen Harzrand"

Oho! Sieht nach ganzinderNähe aus. Von wo "da unten" denn??


"http://www.japantoday.com/e/?content=feature&id=906"

Danke für den Tipp!!! Nur 5 Minuten dieser Lektüre ersparen einem doch mindestens 5 Stunden Horrorfilm-Guckerei.

Grüße (im Sauseschritt bergab)
Heiner
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  14.06.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Heiner Grimm vom 09.06.2005!  Zum Bezugstext

Hallo Heiner,

ich möchte mich nicht auf eine Diskusion über die Zulassungsmodalitäten des BfAM begeben, zumal ich persönlich den Heilwässern ebenfalls kritisch gegenüberstehe und nicht an eine echte "Heilwirkung" glaub. Wenn es um das Wasser für mich persönlich ginge, so hätte ich auch mit einem hohen Natriumgehalt keinerlei Probleme - aber eine Empfehlung für Babyernährung entgegen der DGE würde ich deshalb noch nicht geben.
Mein Hinweis auf den Natriumgehalt bzgl. der Babynahrung ist auch eher in einem anderen Zusammenhang zu verstehen. Heilwasser ist deutlich teurer als normales Mineralwasser und wesentlich teurer als Trinkwasser. Ein Aufpreis wäre imho nur mit einem Benefit für den Kunden zu rechtfertigen - wenn es allerdings um Kleinkinder und Säuglinge geht, so ist wenn man Natrium als unkritisch bewertet kein Benefit und kein Nachteil zu konstatieren; wenn man Natrium (nach DGE-Empfehlung) für Kleinkinder als eher unerwünscht betrachtet, so ergeben sich ausschliesslich Nachteile.

Gruss "nach oben" vom sonnenbeschienenen Harzrand

p.s.: in dem Zusammenhang ist mir heute ein interessanter Link ins Postfach geflattert, der erahnen lässt, auf was wir uns in puncto Heilwasser noch einstellen können:

http://www.japantoday.com/e/?content=feature&id=906
Gast (W. Reuter)
(Gast - Daten unbestätigt)

  10.06.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Cor de Vries vom 10.06.2005!  Zum Bezugstext

Hallo,
im vorstehenden Beitrag wird angeführt, daß Häuser die vor 1955 gebaut wurden vielfach Bleileitungen eingebaut haben.
In Baden-Württemberg z.B. gibt es einen königlichen Erlaß von 1890 und etwas, daß in die Trinkwasserleitungen keine Bleilrohre mehr eingebaut werden dürfen. Es kann also nicht verallgemeinert werden.
mfg Reuter
Gast (Cor de Vries)
(Gast - Daten unbestätigt)

  10.06.2005

Laut Gesetz haben Sie Recht auf Mietminderung.
www.mieterbund.de

Häuser von vor 1955 haben vielfach Bleileitungen.
Carbonit hat eine Aktiv kohle die Blei entfernt

Heiner Grimm
(gute Seele des Forums)

  09.06.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 09.06.2005!  Zum Bezugstext

Hallo JayBee,

" Da irrst Du. Um ein Wasser als Heilwasser vermarkten zu dürfen müssen dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte u.a. klinische Studien vorgelegt werden, die eine medizinische Heilwirkung für den angegebenen Wirkungsnachweis bestätigen."

Klinische Studien können wissenschaftlich korrekt sein oder auch nicht. Über die für Heilwasser habe ich eben eine geschlagene Stunde lang versucht, mich näher zu informieren. Leider ist unter Heilwasser im Zusammenhang mit Doppelblindstudie, placebokontrolliert etc. offenbar so einfach nichts Relevantes zu finden. Es würde mich zudem wundern, wenn nicht für Heilwasser, ähnlich wie für Homöopathisches, eine Sonderregelung gälte. Die wenigen halbwegs aussagekräftigen Hinweise, die ich gefunden habe, lassen vermuten, dass der "Wirksamkeitsnachweis" im Wesentlichen durch eine Bewertung der chemischen Analyse und durch Berichte verschiedener Ärzte erbracht werden kann.

"Meist sind diese Wässer sehr mineralhaltig und haben einen hohen Natriumgehalt, der für eine Baby- oder Kleinkinderernährung zu vermeiden ist."

Jaja, das böse Natrium. Warum kommen ausgerechnet Säuglinge, die ja keine prinzipiell andere Zusammensetzung der Körperflüssigkeit haben, mit Natrium nicht zurecht? Im Übrigen enthält Muttermilch durchaus nennenswerte Mengen davon.

"Ansonsten sollte man Heilwässer schon als Medizinprodukte sehen, die wie alle Medizinprodukte nur in Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker angewendet werden sollten."

Gut, dass unsere Altvorderen vom Neandertal das nicht wussten. Wo in aller Welt sollten die einen Arzt oder gar Apotheker hernehmen, wenn sie zufällig mal aus einer "Heilquelle" ihren Durst löschten? ;-)

Und muss ich nun, wenn ich mein Leitungswasser mit ordentlich CO2 aufpeppe, erst den Arzt fragen, bevor ich es trinke? Immerhin reicht, soviel hat die Recherche schon mal ergeben, viel CO2 alleine schon aus, um ein Wasser heilwasserverdächtig zu machen.

Im Umkehrschluss könnte man sogar sagen: Ein Wasser darf erst dann einfach so (ohne ärztl. Rat) getrunken werden, wenn nachgewiesen ist, dass es KEINE heilende Wirkung hat, also kein Arzneimittel ist. Welches Leitungswasser wurde überhaupt daraufhin untersucht???

Grüße aus dem Herzen des Oberharzes
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  09.06.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Heiner Grimm vom 09.06.2005!  Zum Bezugstext

Hallo Heiner,

> Warum das? Das sogenannte "Heilwasser" unterscheidet
> sich von gewöhnlichem Mineralwasser eigentlich nur
> dadurch, dass es eben die Bezeichnung "Heilwasser"
> führen darf. M.W. ist hierfür kein wissenschaftlich
> korrekt geführter Nachweis irgendwelcher
> Heilwirkungen erforderlich.

Da irrst Du. Um ein Wasser als Heilwasser vermarkten zu dürfen müssen dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte u.a. klinische Studien vorgelegt werden, die eine medizinische Heilwirkung für den angegebenen Wirkungsnachweis bestätigen.
Meist sind diese Wässer sehr mineralhaltig und haben einen hohen Natriumgehalt, der für eine Baby- oder Kleinkinderernährung zu vermeiden ist.
Ansonsten sollte man Heilwässer schon als Medizinprodukte sehen, die wie alle Medizinprodukte nur in Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker angewendet werden sollten.

> Gehen wir mal davon aus, dass mit "Filtration" hier
> wohl ein Ionenaustausch oder eine UO gemeint ist.
> Was spräche dagegen, z.B. mit einem Britafilter
> (Ionenaustauscher) neben den Ca- auch noch die Pb-
> Ionen zu entfernen?

Gegen eine Britafilter oder einen anderen Ionentauscher spricht o.g. Natrium. Alle "Standard"-Kationentauscher erhöhen den Natriumgehalt des behandelten Wassers und bei der hohen Wasserhärte von der Katja spricht könnte da schon einiges zusammenkommen.
Gegen eine UO-Anlage spricht meines Wissens eigentlich nichts - obgleich ich eingestehen muss, dass ich über die Filtrationsleistung bzgl. Bleiionen bei Hausgeräten keine kompetente Aussage machen kann.
Mir ging es in meinem Beitrag auch mehr um die Kosten. Wenn der Vermieter spätestens 2013 eh neue Rohre in Betrieb haben muss, so hoffe ich, dass er (nach Hinweisen vom Gesundheitsamt) diese Investition auch vorziehen kann und Katja ohne eigene Investitionen zu Ihrem bleifreien Wasser kommt.

Grüsse in den Oberharz

JB
Heiner Grimm
(gute Seele des Forums)

  09.06.2005
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von JayBee vom 08.06.2005!  Zum Bezugstext

Hallo JayBee,

"... Bei Kleinkindern wäre ich mit Heilwasser eh vorsichtig."

Warum das? Das sogenannte "Heilwasser" unterscheidet sich von gewöhnlichem Mineralwasser eigentlich nur dadurch, dass es eben die Bezeichnung "Heilwasser" führen darf. M.W. ist hierfür kein wissenschaftlich korrekt geführter Nachweis irgendwelcher Heilwirkungen erforderlich.

"Von einer Filtration würde ich prinzipiell auch abraten."

Gehen wir mal davon aus, dass mit "Filtration" hier wohl ein Ionenaustausch oder eine UO gemeint ist. Was spräche dagegen, z.B. mit einem Britafilter (Ionenaustauscher) neben den Ca- auch noch die Pb-Ionen zu entfernen?

Grüße Heiner


Und noch ein zusätzlicher Tipp an die Fragestellerin, um erstmal billig über die Runden zu kommen:

Gibt es einen netten Nachbarn (natürlich nicht aus demselben Haus), der täglich mit einem Kanister Trinkwasser aushilft?
JayBee
aquagmx.eu
(gute Seele des Forums)

  08.06.2005

Halo Katja,

erst zur Technik:

Als allererstes ist zu empfehlen, dass Du das Standwasser vor der Nutzung ablaufen lässt, d.h. so lange das Wasser laufen lassen (kannst Du auffangen zun Blumengiessen o.ä.) bis es gleichmässig kühl ist.
Dennoch würd ich auch dieses Wasser nicht für Kleinkinder verwenden, sondern lieber abgepacktes - es muss ja kein teures Heilwasser sein, das billigste Tafelwasser tut es hier auch; bei Kleinkindern wäre ich mit Heilwasser eh vorsichtig.
Von einer Filtration würde ich prinzipiell auch abraten.

Rechtliches:

Der Vermieter ist verantwortlich für die Einhaltung der TVO am Hahn - d.h. wenn momentan, der Grenzwert noch (siehe H2Os Kommentar) eingehalten wird, so ist er allerspätestens 2013 überschritten und Dein Vermieter kommt um eine Erneuerung der Rohre eh nicht herum. Ansprechpartner für alle Probleme dieser Art ist das Gesundheitsamt !
Wer hat eigentlich die Probe entnommen und wie ist er vorgegangen - eine Bleianalyse am Hahn muss nämlich nach bestimmten Regeln vonstatten gehen (Verschiedene Analysen nach verschiedenen Stagnationsstufen).

Gruss

JB

Was die Rechtslage ang
H2O
(gute Seele des Forums)

  08.06.2005

Hallo Katja S.,

wenn Sie schreiben der Wert ist knapp am Grenzwert bedeutet das er liegt um 25µg/l ?

Bezüglich des Grenzwerts für Blei befinden wir uns gerade in  einer Übergangsphase zu niedrigeren Grenzwerten. Von einem ursprünglichen Grenzwert von 50µg/l ausgehend sind zur Zeit 25 µg/l zulässig, der dann in ein paar Jahren (genaues Jahr habe ich nicht im Kopf) nochmals auf 10 µg/l reduziert wird. Spätestes dann wird mit Ihrer Installation die Einhaltung des Grenzwerts nicht mehr möglich sein und der Austausch muß erfolgen.
Die Wasserhärte die Sie auch beklagen ist bezüglich des Bleigehalts im Wasser eher  positiv zu werten. Im Bleirohr entsteht mit der Karbonathärte basisches Bleicarbonat das sehr schlecht löslich ist und eine Schicht auf dem Bleirohr ausbildet. Durch diese Schicht wird eine hohe Bleilöslichkeit im Wasser verhindert.

Wenn Sie an eine Wasserenthärtung denken, beachten Sie bitte diese keinesfalls vor die Bleirohrinstallation zu positionieren, weil sonst die Gefahr besteht, dass die Schutzschicht aufgelöst und die Blelässigkeit stark erhöht wird.

mfG
H2O




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