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Kategorie: > Technik > Brunnen / Quellen / Pumpen |
Brunnenwasser für Ferienhäuser in Spanien | |
Ute Thies utethiesweb.de (Mailadresse bestätigt) 01.04.2005 |
Wir haben 3 Ferienhäuser in Spanien mit 2 Pools und planen Wassererwärmung per Solaranlage. Der Brunnen ist ca. 30 m tief. Lt. Analyse hat das Wasser folgende Probleme lt Analyse eines span. Labors: Eisen: 530 mcg/L Härte: 45,00 Grad F (keine Ahnung, was das für ein Grad ist, es wir auf der Tabelle als "Hart"(4) eingestuft Natrium: 184 mg/L außerdem stinkt das Wasser nach"faulen Eiern"was wohl vom Schwefel kommt (Sulfat: 163 mg/L) und das Wasser färbt sich schwarz, klärt sich nach mehreren Stunden aber. Wir haben z.Zt. das Wasser in ein "Deposito" geleitet und es danach leicht per Dosierpumpe gechlort. Haben aber immer viele Probleme mit unserer Poolumwälzpumpe gehabt wg. Kalk. Da wir nun auch eine Solaranlage für das Wasser einbauen wollen, möchten wir gern das Wasser so aufbereiten, daß die Geräte nicht darunter leiden. hat jemand eine Ahnung was da am sinnvollsten ist ? das Wasser muss nicht unbedingt Trinkwasserqualität haben, sollte aber nicht stinken und klar sein. Da wir im noch touristischen Entwicklungsgebiet der Costa de la Luz sind, gibt es hier auch kaum Firmen, die da so sehr viel Ahnung haben... Vielen Dank schon mal im Voraus ! |
Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 4 |
Rainer Kluth rainer.kluthgmx.net (gute Seele des Forums) 11.04.2005 |
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Ulrich Kornhaas vom 11.04.2005! Hallo Ute und Ulrich, eine einfache Art der Belüftung ist der Einsatz einer Wasserstrahlpumpe. Damit kann man mit geringstem Aufwand große Mengen an Luft einbringen. Geben tut es sowas bei fast allen Herstellern von Kunststoffarmaturen (z.B. ASV Stübbe). Die Wasserstrahlpumpe wird einfach in die Druckseite der Brunnenpumpe eingesetzt. Das Wasser kann man dann in das Deposite leiten und von da aus in den Pool. Durch das belüften wird wahrscheinlich auch das Eisen ausgefällt. Daher sollte noch ein Filter an die Pumpe die das Wasser in den Pool fördert. Ansonsten den Brunnen mal ordentich laufen lassen. Gruß aus Bonn Rainer Kluth |
Gast (Ulrich Kornhaas) (Gast - Daten unbestätigt) 11.04.2005 |
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Ute Thies vom 01.04.2005! Hallo Ute, leider habe ich nicht allzu viel Zeit, mich um Euer Problem im Detail zu beschäftigen, da ich beruflich sehr angespannt bin. Deshalb ein kurzer Lösungsversuch: Wie bereits gesagt deutet das Geruchsproblem auf das Vorhandensein von Organika im Wasser hin und auf einen anaeroben Abbau dieser Stoffe. Da man diese Stoffe durch den Prozess der "Oxidation" praktisch eliminieren oder besser gesagt geruchsneutral machen kann besteht die Möglichkeit einer chemischen Oxidation mit Chlor. Das ist jedoch teuer und nicht gerade umweltschonend. Eine -zumindest unterstützende- Oxidation kann auch durch einfache Belüftung des Wassers mit Luft erfolgen. Die ist aber für den kleinen Privatanwender nicht immer praktikabel und es kann auch zu "Geruchsverschleppungen" kommen. Um Chlorchemikalien zu sparen kann eine permanente "UV-Oxidation" im Kreislauf betrieben werden, die dafür sorgt, dass organische Substanzen optisch durch UV-Bestrahlung zerstört werden. Zahlreiche Hersteller bieten bereits solche Anlagen für den Privatgebrauch an. MfG Uli |
Ute Thies utethiesweb.de (Mailadresse bestätigt) 01.04.2005 |
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Ulrich Kornhaas vom 01.04.2005! Hallo Uli, vielen Dank für die Info. Das Wasser hat wirklich einen ziemlichen Ammonium - Gehalt. Das mit dem Flussbett ist interessant - wir befinden uns nur ca. 1 KM vom Meer entfernt und etwas von einem unterirdischen Fluss haben mir die Spanier schon erzählt, ich konnte es mir aber so nicht vorstellen. Wir selbst finden das Wasser auch gar nicht so schlimm - die Haut fühlt sich supergut an nach dem Baden - und trinken tut es in Spanien sowieso keiner -aber Mieter meckern über Kloakengeruch und die Geräte geben den Geist auf. Wir haben einen immensen Verbauch an Schwimmbadchemikalien. Was also tun ? |
Gast (Ulrich Kornhaas) (Gast - Daten unbestätigt) 01.04.2005 |
Hallo Ute! In aller Kürze ein paar Infos zu Deinem Problem: 1. 45°fH entsprechen ca. 25°dH. Falls F = fH (franz. Härte) 2. Fauler Eier-Geruch deutet, wie Du ja schon vermutet hast, auf H2S (Schwefelwasserstoff) hin. Das wiederum zeigt an, dass im Grundwasser ein sog. reduzierendes Milieu verliegt. D. h. dass der verfügbare Sauerstoff i. d. R. durch organisch-biologische Abbauprozesse aufgezehrt wird und dass somit auch Sulfat zu Schwefelwasserstoff reduziert wird und auch Eisen in Lösung gebracht wird. Ebenfalls kann Nitrat zu Nitrit, bis hin zu Ammonium umgewandelt werden. Sollte dies so der Fall sein, dann handelt es sich bei Ihrem Grundwasser vielleicht um ein Uferfiltrat eines nahen Flussbetts oder auch um eine ähnlich organisch geprägten Bodenschicht, die nur sehr langsam das Grundwasser durchströmen lässt. Eine große Verweilzeit des Grundwassers im GW-Leiter führt dann zu einer großen Sauerstoffzehrung mit all den bekannten Begleiterscheinungen. Lassen Sie deshalb einfach mal das Wasser sehr lange laufen, damit die Verweilzeit etwas reduziert wird. Vielleicht ändert sich allein dadurch schon etwas! Eine Behandlung des Wassers (ev. durch Belüften, bzw. Strippen) für den genannten Zweck wäre jedoch viel zu aufwändig! Eine GW-Anreicherung kommt wohl auch nicht in Frage! MfG Uli Kornhaas |
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