Wasser.de
Lexikon
Shop
Wasser Forum
   mehr als 6500 Themen und 31600 Antworten
Zurück zur Übersicht! Datenschutz FAQ Hilfe Impressum



 

Kategorie: > Technik > Brunnen / Quellen / Pumpen
500 m Bohrung - privat machbar ?
Gast (Wassermaxe)
(Gast - Daten unbestätigt)

  28.01.2006

Hallo,

aufgrund einer älteren Bohrung ist bekannt, daß in unserer Ecke in ca. 500 m bereits warmes Wasser vorkommen soll. Hier ist Endmoräne, oben Sand danach Kohle und wieder Sand / Lehm.
Wäre so eine tiefe Bohrung privat finanziell vertretbar und wie bekommt man überhaupt Wasser aus dieser Tiefe nach oben ?
Vielleicht kennt sich jemand aus damit. Danke.

Grüße



Anzahl der unterhalb stehenden Antworten: 4
Gast (Berrnd Schlüter)
(Gast - Daten unbestätigt)

  06.05.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Lothar Gutjahr vom 29.01.2006!  Zum Bezugstext

Stimmt alles nicht:
Verwendet man je einen Förder- und einen Schluckbrunnen von 10 cm Innendurchmesser (4") in 600 Meter Tiefe, so erhält man bei einer Nettopumpenleistung von 1,5 kW 27 m³ pro Stunde. Verwendet man eine einfache Heizungspumpe von 15 Watt netto, so sind es immer noch 2,7 m³ pro Stunde.
Bei der kleinen Pumpe benötigt man wegen der Verluste die ca. fünffache, bei der großen die doppelte Anschlussleistung. Hinzu kommen noch die Strömungswiderstände von Wärmetauscher und oberirdischen Leistungen, bzw. die Förderleistung für den Teil, der mehr als 8 Meter über dem Wasserspiegel liegt. Für die Pumpe reicht es, diese in 15 Meter Tiefe unter den Ruhewasserspiegel zu hängen. Von wegen, 200 Meter und ähnliche Hirngespinste.
Sollte es preiswerter sein, reicht auch ein 2-Zollrohr für die Bohrung. Eine 400 Wattpumpe (brutto) reicht dann für deutlich mehr als 1 m³ pro Stunde.

Wenn Du in der Nähe der Schweiz wohnst, wird die Bohrung auch dann nicht teuer, wenn es durch Granit geht. Deutsche Bohrfirmen beißen sich daran die Zähne aus, zu schweigen von dem Geld, das man dann mit den Zähnen verteidigen muss.

Wärmetauscher? Wenn das Wasser aggressiv ist, kann man auch 1000 Meter PE-Rohr als Tauscher verwenden, das von dem evtl. aggressiven Tiefenwasser umströmt wird.
Wilfried
wilfried.rosendahlrsdsolar.de
(gute Seele des Forums)

  29.01.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Lothar Gutjahr vom 29.01.2006!  Zum Bezugstext

Hallo Lothar,

ganz so schwarz sehe ich da nicht. Erdwärme wird entweder mit einem Wärmetauscher, oder über zwei Bohrungen angezapft - das sog. HDR-Verfahren. Wie in einem geschlossenen Kreislauf zirkuliert dann das Wasser und es wird nur noch rel. wenig Pumpenergie benötigt.
Allerdings wird die kleine Wärmemenge für ein Privathaus die hohen Bohrkosten kaum amortisieren. Da müßte man schon eine Gemeinschaftsanlage für mehr als 100 Haushalten dranhängen.

Beste Grüße
Wilfried
Gast (Wassermax)
(Gast - Daten unbestätigt)

  29.01.2006
Dieser Text bezieht sich auf den Beitrag von Lothar Gutjahr vom 29.01.2006!  Zum Bezugstext


... wenns einfach wäre, hätten es wahrscheinlich auch schon andere gemacht. War auch nur mal so eine Idee.
Einige Thermen in unserer Gegend verwenden dieses warme Salzwasser für den Bade- und Kurbetrieb, deshalb bin ich darauf gekommen.

Grüße
Lothar Gutjahr
erfinderleint-online.de
(gute Seele des Forums)

  29.01.2006

Hallo,

denke mal, dass das jenseits von gut und böse liegt.

Die Bohrung ist das eine. Diese muss mit Rohren ausgesteift werden, sonst fällt der Sand nach unten. Ein herkömmliches Bohrgerät scheidet da vom Handling her aus, weil eine solche Bohrung etwa 30cm Durchmesser haben sollte. Sondierungsbohrungen sind enger und daher leichter vorzubringen. Also schweres Gerät angesagt.

Dann müssten etwa drei kaskadierte auf den Rohren sitzende Pumpen à 200m Förderhöhe eingebracht werden um das Wasser aus dieser Tiefe zu heben. Das Eigengewicht würde eine mit Muffen verrohrte Anlage auseinanderreissen. Ein System von abgestuften Edelstahlschleppseilen wäre wohl die einzige Möglichkeit das wartungsfähig zu gestalten.

Der Weg des Wassers nach oben ist auch mit hohen Wärmeverlusten verbunden. Was kommt da noch an ? Der Stromverbrauch der Pumpen dürfte grob bei 6 kW liegen. Die förderbare Energie vielleicht bei 5 kW ?

Will nicht schwarz malen aber das Szenario wird in etwa so sein.

LG aus GR

Lothar



Werbung (1/3)
Trinkwasser Schnelltests supergünstig bei http://shop.wasser.de


Zurück zu Wasser.de
© 1999 - 2018 by Fa. A.Klaas